Donnerstag, 8. August 2013

Predigt vom hl. Thomas v. Aquin - Zwölfter Sonntag nach Pfingsten

Predigt vom hl. Thomas v. Aquin - Zwölfter Sonntag nach Pfingsten

(Aus dem Buch Des heiligen Thomas von Aquin, des englischen Lehrers, Predigten auf das ganze Kirchenjahr)

 

Erste Rede 


"Wir haben ein solches Vertrauen durch Christus zu Gott, nicht als vermöchten wir etwas von uns, gleichsam aus uns zu denken, sondern unser Vermögen ist aus Gott." 2. Cor. 3, 4.

 Der Apostel will in diesem Briefe das Geheinmiß des neuen Bundes darstellen und handelt so von drei Stücken. Zuerst spricht er vom Nutzen zu dienen, wenn er sagt: Wir haben ein solches Vertrauen. Zweitens von der Tauglichkeit der Diener in den Worten: Der uns auch zu tauglichen Dienern machte. Drittens vom Nutzen, daß wir im neuen Bunde dienen, wenn er sagt: Wenn nun das Amt des todten Buchstabens, in Steine eingegraben, zur Herrlichkeit war, -  um wie viel mehr wird der Dienst des Geistes zur Herrlichkeit sein?

 Im ersten Punkte gibt er drei Eigenschaften des Amtes und Dienstes an. Er legt zuerft nicht sich das Vertrauen zu dienen zu; denn er sagt: Wir haben durch Jesus ein solches Vertrauen zu Gott. Zweitens sagt er: Es sei nicht von ihm; und drittens zeigt er, daß jedes Vermögen und der Wille zu thun von Gott ist. "Denn wir sind nicht vermögend von uns, gleichsam aus uns etwas Gutes zu denken, sondern unser Vermögen ist aus Gott."

 In Bezug auf den zweiten Punkt gibt er wiederum drei Eigenschaften an. Zuerst sagt er, daß sie Gott zu Dienern des neuen Testamentes
machte. "Der uns zu fähigen Dienern machte." Zweitens zeigt er die Würde des neuen Testamentes, indem es nicht auf den tödtenden Buchstaben sondern auf den lebendigen Geist gegründet ist "Nicht durch den Buchstaben, sondern den Geist." Drittens zeigt er, daß er sie selbst zu Dienern des neuen Testamentes macht, nämlich, weil es das Leben gibt. "Der Buchstabe tödtet, der Geist aber belebt."

 In Bezug auf den dritten Punkt zeigt der Apostel wiederum dreierlei, indem er nachweist, daß die Sache des neuen Bundes viel erhabener und nützlicher ist. Zuerst, weil das alte ein Theil des Todes, das neue ein Antheil der Hoffnung ist. "Wenn nun das Amt des tödtenden Buchstabens in den Steinen eingegraben eine solche Herrlichkeit hatte, daß die Söhne Israels das Angesicht Moses nicht schauen konnten, wegen des Glanzes seines Anlitzes, der da vergänglich war, wie sollte nicht vielmehr das Amt des Geistes Herrlichkeit haben?" Zweitens, weil jenes an der Verdammniß, dieses an der Rechtfertigung Theil hat. "Denn wenn das Amt der Verdammniß Herrlichkeit hat, um wie viel mehr hat Herrlichkeit das Amt der Rechtfertigung?" Drittens weil jenes vorübergehend, dieses dauernd ist. "Ja, was dort verherrlicht war, bleibt  nicht verherrlicht wegen der überschwänglichen Herrlichkeit;  denn wenn das, was vergänglich ist, Herrlichkeit hat, so wird um so viel mehr das, was bleibt, Herrlichkeit haben."

Zweite und dritte Rede

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