Montag, 1. Mai 2017

8. Sonntag nach Pfingsten - Hl. Hieronymus aus dem Brevier

Lesung 7-9
Luk. 16, 1-9
Auslegung des hl. Priesters Hieronymus
Wenn der Verwalter des ungerechten Reichtums von seinem Herrn gelobt wird, weil er sich durch unrechtes Tun eine gute Zukunft sicherte, wenn der Herr, der geschädigt wurde, die Klugheit des Verwalters lobt, weil er gegen seinen Herrn wohl hinterlistig, für sich selbst jedoch klug gehandelt habe, um wieviel mehr wird Christus, der keinen Schaden erleiden kann und zur Milde geneigt ist, seine Jünger loben, wenn sie gegen die, welche an ihn glauben barmherzig sind? Im anschluß an dieses Gleichnis sagt er dann: Auch ich sage euch, machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon. Das Wort Mammon bedeutet im Syrischen, nicht im Hebräischen, Reichtum, der auf ungerechte Weise erworben wurde. Wenn also der ungerechte Reichtum durch gute Verwaltung sich zum Segen auswirken kann, um wieviel mehr wird das Wort Gottes, das keine Ungerechtigkeit enthält, das den Aposteln anvertraut ist, die, die es zu verwalten haben, in den Himmel führen, wenn sie es treu verwalten? Deshalb heißt es weiter: Wer treu ist im Geringsten, d.h. in irdishcen Dingen, der wird auch treu sein im Großen, d.h. in übernatürlichen Dingen. Wer aber in kleinen Dingen ungerecht ist und den Brüdern nicht zukommen lässt, was Gott für alle geschaffen hat, der wird auch beim Austeilen geistiger Schätze ungerecht sein, der wird nicht nach Bedürfnis, sondern nach dem Ansehen der Person die Lehre des Herrn mitteilen. Wenn ihr den irdischen Reichtum, meint er, der vergänglich ist, nicht treu verwaltet, wer wird euch dann die wahren, ewigen Güter, die göttliche Lehre, anvertrauen?
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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