Montag, 17. April 2017

Hl. König Eduard - Vita aus dem Brevier

13. Oktober
Lesung 4-6
Eduard, mit dem Beinamen der Bekenner, war der Enkel des heiligen Königs und Martyrers Eduard; er war der letzte König der Angelsachsen. Daß er einmal König werde, hatte Gott in einer Verzückung dem heiligen Brithuald geoffenbart. In seinem zehnten Lebensjahre wurde er von den Dämonen, als diese England verwüsteten, zu Tode verfolgt und mußte zu seinem Onkel, dem Herzog der Normandie, in die Verbannung gehen. Dort blieb er inmitten der Lockungen der Sünde so rein und makellos, daß alle ihn bewunderten. Schon damals zeigte sich an ihm eine staunenswerte Liebe zu Gott und den göttlichen Dingen. Er war eine sanfte Natur, frei von jeder Herrschsucht. Von ihm wird das Wort überliefert, er wolle lieber auf den Königsthron verzichten, wenn er ihn ohne Mord und Blutvergießen nicht besteigen könne. Doch bald wurden die Eindringlinge, die seinen Brüdern Thron und Leben geraubt hatten, ermordet und er wurde wieder in seine Heimat zurückgerufen. Unter dem Jubel und den Glückwünschen des ganzen Volkes trat er nun die Regierung an und bemühte sich mit ganzer Kraft, die Spuren der Feindseligkeiten und Kämpfe auszutilgen. Dabei begann er mit den Kirchen und Gotteshäusern; die einen erbaute er von Grund auf ganz neu, andere stellte er wieder her und stattete sie mit reichen Einkünften und Vorrechten aus. Seine Hauptsorge war, das gesunkene religiöse Leben wieder zur Blüte zu bringen. Die Großen seines Hofes drängten ihn zur Heirat; doch es ist der einstimmige Bericht der Geschichtsschreiber, er habe mit seiner jungfräulichen Gattin auch in der Ehe die Jungfräulichkeit bewahrt. So groß war seine Liebe zu Christus, so fest sein Glaube, daß er ihn bisweilen während der heiligen Messe schauen durfte, mit liebreizendem Antlitz, von göttlichem Lichte umflossen. Wegen seiner übergroßen Liebe hieß er allgemein der Vater der Waisen und Armen; nie war er fröhlicher, als wenn er seine königlichen Schätze vollständig an die Armen ausgeteilt hatte. Er war mit der Gabe der Weissagung ausgezeichnet und sah auf himmlische Erleuchtung hin vieles von der späteren Entwicklung Englands voraus. So ist vor allem auch merkwürdig, daß er zu der gleichen Zeit, da es geschah, auf Gottes Eingebung hin wußte, daß der Dänenkönig Sven im Meer ertrunken und umgekommen war, als er eben aufs Schiff gehen und mit seiner Flotte England angreifen wollte. Ganz besonders verehrte er den Evangelisten Johannes; was man in seinem Namen von ihm erbat, das schlug er keinem ab. Als er einst kein Geld bei sich hatte, und dieser in zerrissenem Gewande in seinem Namen um ein Almosen bat, da zog er den Ring von seinem Finger und reichte ihm diesen. Der Heilige sandte ihn bald darauf König Eduard wieder zurück zugleich mit der Ankündigung seines nahen Todes. Da ordnete der König Gebete für sich an; Er starb dann auch an dem vom Evangelisten bezeichneten Tage ergeben im Herrn, am 13 Januar im Jahre des Heils 1066. Da er durch Wunder glänzte sprach ihn Papst Alexander III. im folgenden Jahrhundert heilig. Innozenz XI. verordnete jedoch, daß sein Gedächtnis in der ganzen Kirche im Stundengebet an dem Tage begangen werden solle, an dem 36 Jahre nach seinem Tode sein Leib übertragen wurde; dabei wurde er unversehrt aufgefunden und strömte einen lieblichen Wohlgeruch aus.

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