Montag, 17. April 2017

Hl. Evangelist Lukas - Hl. Hieronymus aus dem Brevier

18. Oktober
Lesung 4-6
Lesung aus dem Buch des hl. Hieronymus über die Kirchenschriftsteller:
Lukas war ein Arzt aus Antiochien. Wie seine Schriften beweisen, war er mit der griechischen Sprache sehr wohl vertraut. Er war ein Schüler des Apostels Paulus und dessen Begleiteter auf allen seinen Reisen. Er schrieb ein Evangelium. Von ihm sagt Paulus: Wir haben auch mit ihm den Bruder gesandt, dessen Lob bei Verkündigung des Evangeliums in allen Gemeinden verbreitet ist. Und im Brief an die Kolosser schreibt er: Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der vielgeliebte. Und im Brief an Timotheus: Lukas ist Allein bei mir. Er schrieb auch noch ein anderes ausgezeichnetes Buch, das den Titel trägt: Apostelgeschichte. Sie reicht bis zum zweijährigen Aufenthalt des Paulus in Rom, also bis zum 4. Jahr der Regierung Neros. Daraus ersehen wir, daß dieses Buch in Rom verfaßt wurde. Die Erzählung von Paulus und Thekla sowie den ganzen Bericht über die Taufe Leos müssen wir also zu den unechten Schriften zählen. Denn wie sollte dieser unzertrennliche Reisegefährte des Apostels von allen seinen Werken nur das nicht gewußt haben? Doch auch Tertullian, der jenen Zeiten nahestand, berichtet, ein Priester in Athen, der den Apostel Paulus sehr schätze, sei von Johannes überführt worden, daß er jenes Buch verfaßt habe, und habe gestanden, er habe das aus Liebe zu Paulus getan, und habe deshalb seine Stellung verloren. Manche vermuten, sooft Paulus in seinen Briefen sagt: Nach meinem Evangelium, meine er das Buch des Lukas. Lukas hat jedoch nicht bloß vom Apostel Paulus, der doch mit dem Herrn bei dessen Lebzeiten nicht zusammen war, das Evangelium vernommen, sondern auch von den anderen Aposteln. Das gibt er auch selbst in der Einleitung seines Buches an; da er sagt: Wie uns die berichtet haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind. Sein Evangelium schrieb er also nach den Berichten, die er gehört, die Apostelgeschichte aber nach dem, was er selbst gesehen hatte. Er lebte 84 Jahre und war ehelos. Er ruht zu Konstantinopel; dorthin wurden im 20. Jahr der Regierung Konstantins seine Gebeine zugleich mit den Überresten des Apostels Andreas aus Achaja übertragen.

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