Montag, 17. April 2017

Hl. Bruno - Vita aus dem Brevier

6. Oktober
Lesung 4-6
Bruno, der Stifter des Karthäuserordens, wurde zu Köln geboren. Schon von der Wiege an ließ er seine spätere Heiligkeit leuchten. Unter dem Einfluß der göttlichen Gnade hielt er sich zurück von den kindlichen Spielen jenes Alters und zeichnete sich so sehr durch Ernst des Lebens aus, daß man schon damals den späteren Vater der Mönche und den Erneuerer des Einsiedlerlebens erkennen konnte. Von seinen ob ihres Adels und ihrer Tugend hochangesehenen Eltern wurde er nach Paris geschickt. Dort machte er in der Philosophie und der Theologie solche Fortschritte, daß er das Amt eines Doktors und Magisters in beiden Fakultäten erlangte. Bald erhielt er auch wegen seiner vortrefflichen Eigenschaften die Würde eines Domherrn an der Kirche zu Reims. Einige Jahre später entsagte er mit sechs Freunden der Welt und ging zum heiligen Bischof Hugo von Grenoble. Als dieser den Grund ihres Kommens vernahm, erkannte er, daß das diese Männer seien, die er in der Nacht vorher im Traum gesehen hatte, wie sie gleich sieben Sternen zu seinen Füßen niederfielen. Er wies ihnen eine ganz wilde Gegend in seiner Diözese, Chartreuse genannt, zum Aufenthalt an. Dorthin zog sich nun Bruno mit seinen Gefährten in der Begleitung Hugos zurück und führte dort einige Jahre lang ein Einsiedlerleben. Von Urban II., seinem ehemaligen Schüler, wurde er dann nach Rom berufen. In den vielen Drangsalen der Kirche in der damaligen Zeit bediente sich der Papst mehrere Jahre lang seines Rate und seiner Gelehrsamkeit. Den Erzbischofssitz von Reggio schlug Bruno aus. Schließlich erhielt er doch die Erlaubnis Rom wieder zu verlassen. Aus Liebe zur Einsamkeit ging er in eine Einöde bei Squillace an der Grenze von Kalabrien. Dort fand ihn eines Tages Graf Roger von Kalabrien während der Jagd, als die Hunde vor seiner Höhle bellten, während er in Gebet versunken war. Die Heiligkeit dieses Mannes machte großen Eindruck auf ihn, und er nahm von da ab mit großem Eifer sich seiner und seiner Gefährten an und sorgte für sie. Und seine Großherzigkeit blieb nicht unbelohnt. Als Roger Kapua belagerte und Sergius, der Oberfeste der Wache, ihn verraten wollte, da teilte Bruno, obwohl er noch in der erwähnten Einsiedelei lebte, dem Grafen im Traume alles mit und rettete ihn so vor der drohenden Gefahr. Reich an Tugenden und Verdiensten, durch Heiligkeit und ebenso durch Gelehrsamkeit berühmt, entschlief er schließlich im Herrn und wurde im Kloster des heiligen Stephanus begraben, das Roger erbaut hatte. Dort wird er bis heute hochverehrt.

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