Montag, 10. April 2017

Hl. Bischof und Bekenner Gregor der Wundertäter - hl. Beda (Brevier)

17. November
Lesung 7-9
Mark. 11, 22-24
Auslegung des hl. Priesters Beda Venerabilis
Die Heiden, die die Kirche schmähen wollten, machten gar oft den Gläubigen den Vorwurf, sie hätten keinen richtigen Glauben an Gott, weil sie niemals Berge versetzen könnten. Darauf ist zu erwidern, es sei doch nicht alles aufgezeichnet, was in der Kirche sich ereignet hat. Die Heilige Schrift versichert das ja auch von dem, was Chritus unser Herr, tat. Darum kann es auch vorgekommen sein, daß ein Berg von der Stelle gerückt und ins Meer geworfen wurde, wo die Notwendigkeit es erforderte. so lesen wir ja, daß auf das Gebet des hl. Vaters Gregor, des Bischofs von Neocäsarea in Pontus, eines sehr verdienstvollen, tugendreichen Mannes, dort ein Berg so weit von seiner Stelle rückte, wie die Einwohner der Stadt es brauchten. Er wollte nämlich an einer geeigneten Stelle eine Kirche bauen, sah jedoch, daß der Platz zu klein war. auf der einen Seite wurde er von einem Meeresfelsen, auf der anderen von einem Berge begrenzt. Da gin er des nachts an den Ort hin, kniete nieder und erinnerte den Herrn an sein Versprechen, er wolle auf ein vertrauenvolles Gebet hin einen Berg wegbewegen. am morgen kam er dann wieder und fand, daß der Berg den Bauleuten der Kirche so viel Platz gemacht hatte, als sie brauchten. so konnte also dieser und ebenso konnte auch jeder andere gleich verdienstvolle Mann, wenn die Not es erforderte, durch sein gläubiges Vertrauen es vom Herrn erbitten, daß selbst ein Berg sich von der Stelle bewegte und ins Meer stürzte. Doch wird mit dem Namen Berg bisweilen auch der Teufel bezeichnet, wegen seines Hochmutes nämlich; er erhebt sich ja gegen Gott und will dem Allerhöchsten gleich sein. Auch dieser Berg wird auf Befehl derer, die stark im Glauben sind, von seiner Stelle gerückt und ins Meer geworfen, wenn bei der Verkündigung des Wortes Gottes durch heilige Lehrer der unreine Geist aus den Herzen derer vertrieben wird, die zum ewigen Leben bestimmt sind, wenn er nur noch über die durch Leidenschaften erregten, verbitterten Seelen der Ungläubigen seine wilde Herrschaft ausüben darf.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen