Montag, 17. April 2017

Hl. Abt Hilarion - Vita aus dem Brevier

21. Oktober
Lesung 3
Hilarion wurde zu Tabatha in Palästina von heidnischen Eltern geboren. Zum Studium wurde er nach Alexandrien geschickt und tat sich dort durch gute Sitten und hohe Geistesgaben hervor. Dort nahm er auch die Religion Jesu Christi an und machte im Glauben und in der Liebe staunenswerte Fortschritte. Häufig war er in der Kirche, unermüdlich im Fasten und Beten. Alle Lockungen weltlicher Freuden und alle Begierden nach irdischen Dingen verschmähte er. Damals war der Name des Antonius in Ägypten allgemein gefeiert. Um ihn kennenzulernen ging Hilarion in die Wüste. Er blieb bei ihm zwei Monate und lernte von ihm seine ganze Lebensweise. Dann kehrte er nach Hause zurück. Nach dem Tode seiner Eltern verteilte er sein ganzes Vermögen an die Armen und kehrte dann, noch nicht 16 Jahre alt, wieder in die Wüste zurück. Dort baute er sich eine ganz kleine Hütte, die ihn kaum fassen konnte; der Erdboden diente ihm als Lagerstätte. Auch sein Bußgewand, nachdem er es einmal angelegt hatte, wusch er nie und wechselte es auch nie; er meinte es sei unnötig bei einem Bußgewand noch auf Schönheit zu schauen. Eifrig war er im Studium und in der Betrachtung der Heiligen Schriften. Ein paar Feigen und etwas Kräutersaft bildeten seine Nahrung; und selbst das nahm er nicht vor Sonnenuntergang. Seine Enthaltsamkeit und seine Demut waren unglaublich. Durch diese und andere Tugenden überwand er die mannigfachen, furchtbaren Versuchungen des Teufels; auch trieb er in vielen Gegenden der Erde zahllose böse Geister aus den Menschen aus. Nachdem er viele Klöster erbaut hatte und durch Wunder berühmt geworden war, fiel er, 80 Jahre alt, in eine Krankheit. Als er schon mit dem Tode rang, sprach er: Ziehe hin, meine Seele; was bist du bange? Ziehe hin; was zögerst du? Fast 70 Jahre hast du Christus gedient und jetzt willst du den Tod fürchten? Nach diesen Worten hauchte er seinen Geist aus.

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