Dienstag, 25. April 2017

5. Sonntag im November - Hl. Basilius aus dem Brevier

Lesung 4-6
Hl. Basilius des Großen über den 33. Psalm

Wenn dich die Lust, zu sündigen, befällt, denk an das furchtbare unerträgliche Gericht Christi! Da wird er als Richter auf einem hohen, erhabenen Throne sitzen, die ganze Schöpfung wird vor ihm stehen, wird zittern bei seinem majestätischen Anblick. Auch wir alle werden vorgeführt werden, um über das, was wir im Leben getan haben, Rechenschaft abzulegen. Zu denen, die im Leben viel Böses verübt haben, werden dann furchterregende, häßliche Geister mit feurigen Augen und feurigem Atem kommen; durch ihr Aussehen zeigen sie schon, was sie Unheimliches vorhaben. Ihr Angesicht ist wie die Nacht infolge ihrer Erbitterung und ihres Hasses gegen das Menschengeschlecht. Dazu denke an den tiefen Abgrund, an die undurchdringliche Finsternis, an das Feuer, das nicht leuchtet, das wohl brennen kann, aber keinen Lichtschein verbreitet, ferner an die giftigen, fleischfressenden Würmer, die unersättlich sind, und nie eine Sättigung verspüren, deren Bisse unerträgliche Schmerzen bereiten, schließlich, und das ist von allen Qualen die schlimmste, an die ewige Schmach und Schande. Daran denke mit Schrecken und aus Furcht, davor halte deine Seele von der Lust zur Sünde wie mit einem Zügel zurück! Diese Furcht vor dem Herrn hat der Prophet uns zu lehren versprochen. Aber nicht allen hat er dies versprochen, sondern nur denen die ihn hören wollen; nicht denen, die zu weit abgewichen sind, sondern denen die nach dem Heile verlangen und eilends zu ihm kommen; nicht denen die um seine Verheißung sich nicht kümmern, sondern denen, die durch die Taufe Gotteskinder geworden, mit ihm vereinigt und verbunden sind. Darum sagt er: Kommt, das heißt, durch eure guten Werke kommt her zu mir, ihr Kinder, die ihr durch die Wiedergeburt Kinder des Lichtes werden durftet; höret, die ihr die Ohren des Herzens geöffnet habt; ich will euch die Furcht vor dem Herrn lehren, jene Furcht, die ich eben in meiner Predigt geschildert habe.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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