Dienstag, 14. März 2017

Oktavtav von Fronleichnam - Hl. Cyrill von Alexandrien aus dem Brevier

Lesung 7-9
Joh. 6, 56-59
Auslegung des hl. Bischofs Cyrill von Alexandrien
Christus sagt: Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wenn man zu flüssigem Wachs noch anderes Wachs hinzugießt, vermischt sich beides ganz miteinander, ebenso wird auch derjenige, der das Fleisch und das Blut des Herrn empfängt, so innig mit ihm verbunden, daß Christus in ihm und er in christus ist. Ein ähnliches Bild findet sich in Matthäus; dort heißt es: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteige, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte. So wie nach einem Worte des hl. Paulus ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert, so durchdringt ein kleines geweihtes Stücklein den ganzen Menschen und erfüllt ihn mit seinem Segen; so bleibt also christus in uns und wir in Christus. Wenn wir das ewige Leben erlangen wollen und den Spender der Unsterblichkeit besitzen wollen, dann müssen wir freudig herbeieilen, dieses heilige Segensmahl zu empfangen; und wir müssen uns wohl in acht nehmen, daß uns der Teufel nicht durch eine falsche Scheu wie durch eine Schlinge davon zurückhalte. Das ist schon recht sagts du; doch wir kennen das Schriftwort: Wer unwürdig von diesem Brote ißt und diesen Kelch trinkt, der i´t und trinkt sich das Gericht. Darum prüfe ich mich und finde, daß ich unwürdig bin. Wann wirst du, der so redet würdig sein? Wann wirst du dich Christus ganz hingeben? Wenn du also wegen deiner Sünden unwürdig bist und auch nicht aufhörst zu sündigen - wer wird gewahr all seiner Sünden? sagt der PSalmist -, dann wirst du von diesem lebensspendendem Heiligungsmittel gänzlich ausgeschlossen bleiben. Darum nimm also, ich bitte dichg, fromme Gesinnung an, lebe gewissenhaft und heilig, und du wirst an diesem Segensmahl teilnehmen können. Dies bewahrt dich, glaube es mir, nicht nur vor dem Tode, sondern auch vor jeder Krankheit. Wenn Christus in uns wohnt, mäßigt er das in unseren Gliedern wütende Gesetz, er kräftigt die Frömmigkeit, löscht die Leidenschaften der Seele aus, heilt die Kranken und bringt Linderung den Verwundeten; wie er ein guter Hirt, der sein Leben gibt für seine Schafe, richtet er uns von jedem Falle wieder auf.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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