Montag, 27. März 2017

Hll sieben Martyrerbrüder - hl. Gregor aus dem Brevier

10. Juli
Lesung 7-9
Matth. 12, 46-50
Auslegung des hl. Papstes Gregor

Geliebsteste Brüder! Kurz ist die Lesung des hl. Evangeliums, aber reich an großen, wichtigen Geheimnissen. Denn Jesus unser Schöpfer und Erlöser, tut, als kenne er seine Mutter nicht; und wer ihm Mutter oder Verwander ist, das bestimmt er nicht nach der leiblichen Abstammung, sondern nach der Einheit des Geistes. Er sagt: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Wer den Willen meines Vater tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter. Was deutet uns Christus mit diesen Worten an? nichts anderes, als da´ß er viele aus der Heidenwelt aufnehmen wolle, die seine Gebote befolgen, daß er aber das Judenvolk, aus dem er stammt, nicht anerkennen werde. Es ist nicht weiter verwunderlich, daß derjenige, der den Willen des Vaters tut, Schwester und Bruder des Herrn genannt wird, mit Rücksicht auf die beiden Geschlechter, die ja auch zum Glauben berufen sind; sehr sonderbar aber ist es, daß ein solcher auch Mutter genannt wird. Seine getreuen Jünger hat der Herr in seiner Güte Brüder genannt, da er sprach: Geht hin und meldet es meinen Brüdern! Da also einer, wenn er zum Glauben kommt, ein Bruder des Herrn werden kann, so ist zu untersuchen wie er auch Mutter sein kann. Wir müssen aber wissen, daß dejenige der Christi Schwester und Bruder ist durch den Glauben, seine Mutter wird durch die Predigt. Denn er gebiert sozusagen den Herrn, indem er ihn in das Herz des Zuhörers eingießt; und er wird durch Predigen seine Mutter, wenn durch sein Wort die Liebe zum Herrn im Herzen des Nächsten geweckt wird. Ein entsprechender Beweis dafür ist die heilige Felizitas, deren Geburtsfest wir heute feiern. Durch ihren Glauben wurde sie Christi Magd, durch ihre Predigt Christi Mutter. wie es in der besseren Ausgabe ihrer Lebensgeschichte heißt, fürchtete sie, ihre sieben Söhne auf Erden lebend zurücklassen zu müssen, so wie sonst leibliche Eltern immerfürchten, sie vorher sterben zu sehen.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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