Mittwoch, 22. März 2017

Hll. Martyrer Vitus, Modestus und Kreszentia - Vita aus dem Brevier

15. Juni
Lesung 3
Vitus wurde schon als Knabe ohne Wissen seines Vaters getauft; als dieser es erfuhr, unterließ er nichts, um seinen Sohn vom christlichen Glauben wieder abzubringen. Da er aber seinem Vorsatz treu blieb, übergab der Vater ihn dem Richter Valerian; dieser sollte ihn mit Ruten schlagen. Trotzdem blieb er bei seiner Überzeugung, und so wurde er seinem Vater zurückgegeben. Der Vater trug sich nun mit dem Gedanken, ihn noch schwerer zu bestrafen; Vitus aber zog auf Geheiß eines Engels in Begleitung seiner Erzieher Modestus und Kreszentia in ein fremdes Land. Dort erwarb er sich einen solchen Ruf der Heiligkeit, daß die Kunde davon zum Kaiser Diokletian drang. Dieser ließ ihn kommen, um seinen Sohn von einem bösen Geiste zu befreien. Dieser wurde auch frei. Der undankbare Kaiser aber ließ Vitus, da er durch reiche Belohnungen ihn nicht dazu bringen konnte, den Götzen Verehrung zu erweisen, zusammen mit Modestus und Kreszentia in Ketten legen und ins Gefängnis werfen. Als er hörte, daß sie nur noch standhafter würden, ließ er sie in ein großes Gefäß mit flüssigem Blei und siedendem Harz und Pech werfen. Darin sangen sie, so wie einst die drei hebräischen Jünglinge, Gott Loblieder; darum wurden sie wieder herausgezogen und einem Löwen vorgeworfen; dieser warf sich jedoch vor ihnen zu Boden und beleckte ihre Füße. Da geriet der Kaiser in Wut, vor allem weil er sah, daß das Wunder auf die Volksmenge großen Eindruck machte. Darum ließ er sie auf die Folter spannen, ihre Glieder zerreißen und ihre Gebeine zerschlagen. In diesem Augenblick brach ein Gewitter los und ein heftiges Erdbeben entstand, Götzentempel stürzten ein, und viele wurden erschlagen. Die Überreste der Märtyrer salbte Florentia, eine vornehme Frau, mit Spezereien und bestattete sie ehrenvoll.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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