Mittwoch, 29. März 2017

Hl. Bischof und Martyrer Apollinaris - Vita aus dem Brevier

23. Juli

Lesung 4-6
Apollinaris kam mit dem Apostelfürsten von Antiochien nach Rom; er wurde von diesem zum Bischof geweiht und nach Ravenna gesandt, um das Evangelium Christi, des Herrn zu verkünden. Als er dort sehr viele zum christlichen Glauben bekehrte, wurde er von dem Götzenpriester ergriffen und schwer mißhandelt. Auf sein Gebet hin erlangte Bonifatius, ein vornehmer Mann, der lange Zeit stumm gewesen war, die Sprache wieder, und seine Tochter wurde von einem unreinen Geist befreit; deshalb erhob sich von neuem ein Aufstand gegen ihn. Er wurde mit Ruten geschlagen und gezwungen, mit nackten Füßen auf glühende Kohlen zu treten; da aber diese Feuersglut ihm keinerlei Schaden zufügte, wurde er aus der Stadt vertrieben. Er hielt sich nun einige Zeitlang mir einigen Christen verborgen und begab sich dann nach Ämilien, wo er die Tochter des Partriziers Rufinus von den Toten erweckte; daraufhin glaubte die ganze Familie des Rufinus an Jesus Christus. Hierüber geriet der Statthalter in große Wut und ließ Apollinaris zu sich kommen; er befahl ihm aufs strengste, Schluß zu machen mit der Verbreitung des christlichen Glaubens in der Stadt. Doch Apollinaris kümmerte sich nicht um sein Gebot und wurde deshalb auf der Folter gequält. Auf seine Wunden wurde siedendes Wasser gegossen und sein Mund wurde mit einem Stein zerschlagen; darauf fesselte man ihn mit eisernen Ketten und schloß ihn in den Kerker ein. Nach drei Tagen wurde er auf ein Schiff gebracht und in die Verbannung geschickt; infolge eines Schiffbruches kam er nach Mysien, von da ans Ufer der Donau, später nach Thrazien. Als aber der böse Geist im Serapistempel sich weigerte, Orakel zu verkünden, solange dort ein Jünger des Apostels Petrus weile, wurde Apollinaris nach langem Suchen gefunden und wiederum aufgefordert, zu Schiff weiterzufahren. So kehrte er nach Ravenna zurück; dort wurde er von dem bereits erwähnten Götzenpriestern angeklagt und einem Hauptmann zur Bewachung übergeben; dieser war aber im Geheimen ein Verehrer Christi und ließ deshalb in der Nacht Apollinaris frei. Als man das merkte, setzten ihm die Häscher nach, schlugen ihm unterwegs viele Wunden und ließen ihn dann, weil sie ihn tot glaubten, liegen. Die Christen holten ihn dort. Sechs Tage später schied er dann, indem er sie zur Standhaftigkeit im Glauben ermahnte, als glorreicher Blutzeuge aus diesem Leben. Sein Leib wurde in der Nähe der Stadtmauer beigesetzt. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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