Mittwoch, 29. März 2017

Hl. Bischof und Martyrer Apollinaris - Hl. Ambrosius aus dem Brevier

23. Juli
Lesung 7-9
Luk. 22, 24-30
Auslegung des hl. Bischofs Ambrosius
Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt. Der Mensch darf also nicht danach streben, Gott gleich, sondern nur ähnlich zu sein. Christus allein ist das volle abbild Gottes, weil in ihm die Einheit mit der Herrlichkeit des Vaters sich ausprägt. Der gerechtfertigte Mensch aber ist nach dem Bilde Gottes, wenn er den Wandel Gottes nachahmt und so ihm ähnlich wird, wenn er diese Welt aus der Erkenntnis Gottes heraus verachtet und die Erdenfreuden verschmäht nach der Aufnahme des Gotteswortes, durch das wir zum ewigen Leben genährt werden. Deshalb genießen wir auch den Leib Christi, damit wir des ewigen Lebens teilhaftig werden können. Nicht Essen und Trinken wird uns als Lohn und Ehrung versprochen, sondern die Mitteilung himmlischer Gnade und himmlischen Lebens. Auch die zwölf Throne sind nicht etwa Sessel, um darin zu ruhen, sondern wie Christus, so wie Gott auf Grund seiner Kenntnis der Herzen ohne Verhör über das Geschehene richtet, die Tugend belohnt, die Gottlosigkeit verdammt, so werden auch die Apostel zu einem geistigen Richteramt herangebildet, um den Glauben zu belohnen, den Unglauben zu verurteilen, um durch ihre Tugend den Irrtum zu widerlegen, die Gotteslästerer voller Zorn zu verfolgen. Wir wollen uns also bekehren und uns in acht nehmen, daß nicht zu unserem Verderben unter uns ein Streit um den Vorrang entstehen kann. Wenn die Apostel stritten, so wird uns das nicht zu unserer Entschuldigung berichtet, sondern es wird uns vor Augen gestellt, damit wir vorsichtig sind. Wenn Petrus sich einst bekehren wird, der doch auf den ersten Ruf des Herrn hin ihm gefolgt ist, wer kann da sagen, er habe sich schnell bekehrt? Hüte dich also vor Prahlerei, hüte dich vor der Welt! Den Auftrag seine Brüder zu stärken, erhielt der, der gesagt hatte: Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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