Montag, 20. März 2017

Hl. Bischof und Kirchenlehrer Basilius der Große - Brevier

14. Juni
Lesung 7-9
Luk. 14,26-35
Auslegung des hl. Bischofs Basilius
Die vollkommene Entsagung besteht darin, daß wir es so weit bringen, daß wir selbst das Leben nicht mehr lieben und uns selbst das Todesurteil sprechen, daß wir also zu uns selbst kein Vertrauen mehr haben. Eine solche Entsagung beginnt mit der Losschälung von den äußeren Gütern, wie Besitz, eitler Ruhm, Lebensgewohnheiten und Liebe zu unnützen Dingen. Hierin haben uns auch die heiligen Jünger unseres Herrn, Jakobus und Johannes, ein Beispiel gegeben; sie haben ihren Vater Zebedäus und selbst ihr Schifflein von dem ihr ganzer Lebensunterhalt abhing, verlassen; Matthäus stand selbst von der Zollbank auf und folgte dem Herrn. Doch wozu brauchen wir das, was wir sagen, durch Vernunftgründe oder durch die Beispiele der Heiligen beweisen, da wir doch die Worte des Herrn selbst anführen und durch diese fromme, gottesfürchtige Seelen bestimmen können? Denn ganz deutlich und unwiderruflich erklärt er: So kann also keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er besitzt, mein Jünger sein. Und an einer anderen Stelle hat er gesagt: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe alles was du hast, und gib es den Armen; dann hat er hinzugefügt: Komm, und folge mir nach. Die Entsagung ist also, wie wir gezeigt haben, die Lösung aller Bande, die uns an dieses irdische, zeitliche Leben fesseln, das Freischalten von menschlichen Geschäften; dadurch werden wir immer mehr geeignet und bereit, den Weg zu wandeln, der zu Gott führt. Auch können wir ungehindert dem Besitz und dem Genuß der Güter nachgehen, die weit wertvoller sind als Gold und Edelstein. Kurz gesagt, es ist die Versetzung des menschlichen Herzens in ein himmlischen Leben; wir können dann sprechen: Unser Wandel ist im Himmel. Ja, und das ist das Größte, es ist der Beginn unserer Gleichförmigkeit mit Christus, der, da er reich war, um unseretwillen arm geworden ist.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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