Dienstag, 14. März 2017

Fest des allerheiligsten Herzens Jesu - Lesung aus dem Brevier

Lesung 4-6
Bei der wunderbaren Entwicklung der christlichen Lehre und Frömmigkeit, da die Kirche immer tiefer eindringt in die Pläne der göttlichen Weisheit, ist kaum etwas so auffallend wie der triumphartige Fortschritt der Verehrung des heiligsten Herzens Jesu. Schon in den ersten Zeiten haben des öfteren die Väter und Lehrer der Kirche, sowie die Heiligen die Liebe unseres Erlösers gefeiert; Sie nannten die offene Seitenwunde Christi die geheimnisvolle Quelle aller Gnaden. Im Mittelalter aber, da die Gläubigen immer inniger die heiligste Menschheit unsers Erlösers verehrten, drangen gottinnige Seele in diese Wunde zum Herzen selbst vor, das aus Liebe zu uns Menschen verwundet wurde. Und seit dieser Zeit ist diese Art der Frömmigkeit allen gottliebenden Seelen ganz vertraut; es gibt kein Land und keinen Orden, wo nicht hervoragende Beispiele dafür aus dieser Zeit zu finden wären. In den letzten Jahrhunderten sodann, also in der Zeit, da gewisse Irrlehrer unter dem Vorwande der Ehrfurcht die Christen vom Empfang der heiligen Eucharistie abzuhalten suchten, setzte auch die öffentliche Verehrung des heiligsten Herzens Jesu ein, vornehmlich unter dem Einfluß des hl. Johannes Eudes, der mit Recht als der Urheber des liturgischen Kultes der heiligsten Herzen JEsu und Maria gilt. Damit die Verehrung des heiligsten Herzen Jesu ganz allgemein und vollkommen werde und über die ganze Welt sich ausbreite, erwählte sich Gott selbst ein Werkzeug, die heilige Margareta Maria Alacoque, eine demütige Jungfrau aus dem Orden der Heimsuchung. Sie glühte schon von früher Jugend an von Liebe zum heiligsten Altarsakrament. Christus, der Herr, erschien ihr häufig und offenbarte ihr die Reichtümer und Wünshce seines göttlichen Herzens. am bekanntesten ist die Erscheinung, wie Jesus sich ihr zeigte, während sie vor dem Allerheiligsten betete, wie er ihr sein allerheiligstes Herz eröffnete, darüber klagte, daß er für seine unerlässliche Liebe nur Beleidigungen seitens der undankbaren Menschen ernte, und ihr auftrug, die einsetzung eines neuen Festes am Freitag nach der Fronleichnamsoktav zu veranlasssen, damit seinem Herzen die schuldige Ehre erwiesen werde und damit die Unbilden, die ihm im Sakrament der Liebe von den Sündern zugefügt werden, durch entsprechende Huldigung wieder gutgemancht werden. Wie viele und wie große Schwierigkeiten die Dienerin Gottes bei der Ausführung dieses auftrags überwinden musste, ist allen bekannt; aber bestärkt vom Herrn und tatkräftig unterstützt von ihren frommen Seelenführern, die mit einer unglaublichen Hingabe sich für die Förderung dieses Kultes einsetzten, ließ sie nicht ab, die ihr vom Himmel zugewiesene Aufgabe bis zu ihrem Tode treu zu erfüllen. Im Jahre 1765 genehmigte endlich Papst Clemens XIII. das stundengebet und die Messe zu Ehren des heiligsten Herzens Jesus; Pius IX dehnte das Fest auf die ganze Kirche aus. von da an vergoß sich die Verehrung des heiligsten Herzens wie ein mächtiger Strom, der alle hindernisse mitfortreißt, über die ganze Welt. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts ordnete Leo XIII. ein Jubiläumsjahr an und sprach den wunsch aus, das ganze Menschengeschlecht solle sich deim heiligsten Herzen weihen. Diese Weihe wurde auch in allen Kirchen des katholischen Erdkreises in feierlicher Weise vollzogen und brachte dieser andachtsübung neuen, mächtigen auftrieb, Nicht nur ganze Völker, sondern auch viele Einzelfamilien beschlossen, sich dem göttlichen Herzen zu weihen und seiner Königsherrschaft sich zu unterwerfen. Schließlich erhob Papst Pius XI. das Fest des heiligsten Herzen Jesu zu einem Duplexfest I. Klasse mit Oktav; den Rang des Festes sollte eben auch der weiten Verbreitung dieser Andacht unter dem christlichen Volke entsprechen. Und damit die verletzten Rechte Christi, des höchsten König und liebreichsten Herrn, wiederhergestellt und die Sünden der Völker gesühnt werden, ordnete er außerdem an, es solle jedes Jahr an diesem Tage in allen Kirchen des christlichen Erdkreises das Sühnegebet verrichtet werden.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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