Montag, 13. März 2017

7. Tag in der Oktav von Fronleichnam - Hl. Hilarius aus dem Brevier

Lesung 7-9
Joh. 6, 56-59

Auslegung des hl. Bischofs Hilarius

Von göttlichen Dingen darf man nicht mit menschlichen oder irdischen Begriffen reden. Was geschrieben steht wollen wir lesen, wollen wir zu verstehen suchen; dann werden wir voll und ganz unserem Glauuben entsprechend handeln. Denn alles, was wir von der Lehre Christi mit unserer natürlichen Vernunft reden, ist töricht und gottlos; wir müssen von ihm selbst lernen. Er sagt: Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Über die Wirklichkeit seines Fleisches und Blutes kann kein Zweifel mehr aufkommen. Denn nach den Worten unseres Herrn und nach der Lehre unseres Glaubens ist es wirklich Fleisch und wirklich Blut. Ihr Genuß bewirkt, daß wir in Christus sind und Christus in uns ist. Ist das nicht wahr? Bei denen, die leugnen, daß Jesus Christus wahrer Gott ist, kann es allerdings vorkommen, daß es ihnen nicht wahr erscheint. Er ist also in uns dem Fleische nach, und wir sind in ihm, weil das, was wir sind, mit ihm in Gott ruht. Daß wir in ihm sind durch die wundervolle Mitteilung seines Fleisches und Blutes, das bezeugt er selbst mit den Worten: Die Welt sieht mich hier nicht mehr, ihr aber werdet mich sehen; denn weil ich lebe werdet auch ihr leben; denn ich bin in meinem Vater, und ihr seid in mir und ich in euch. Daß in uns diese innige Verbindung stattfindet, hat er bezeugt mit den Worten: Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Keiner wird in Christus sein, wenn nicht Christus in ihm ist; Christus nimmt nur dessen Fleisch in sich auf, der das seine in sich aufgenommen hat. Diese vollkommene geheimnisvolle Vereinigung hatte der Herr schon vorher erklärt, als er sagte: Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters wille lebe, so wird auch der, welcher mein Fleisch genießt, um meinetwillen leben. Er lebt also durch den Vater, und wie er durch den Vater lebt, so werden wir durch seinen Leib leben. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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