Montag, 13. März 2017

7. Tag in der Oktav von Fronleichnam - hl. Ambrosius aus dem Brevier

Lesung 4-6
Aus dem Buch des hl. Bischof Ambrosius über die Sakramente
Wer ist der Urheber der Sakramente? Kein andere als unserer Herr Jesus. Vom Himmel stammen diese Sakramente. Der ganze Heilsplan nämlich ist vom Himmel gekommen. Ein wahrhaft großes, göttliches wunder war es, daß Gott dem Volke Manna vom Himmel regnet ließ; das Volk brauchte nicht zu arbeiten und hatte doch sein Brot. du sagst vielleicht; das ist doch Brot, wie ich es jeden Tag esse. doch das ist nur vor den worten der Wandlung Brot; sobald aber die Wandlung stattfindet, wird aus dem Brot der Leib Christi. Das wollen wir näher darlegen. Wie kann, was Brot ist, der Leib Christi werden? Durch die Wandlung. Mit welchen Worten und wessen Auftrag geschieht die Wandlung? Im Auftrag des Herrn Jesus. Denn alles  andere was gebetet wird, bringt Gott Lob dar. Das Gebet für das Volk, für die Fürsten und die übrigen geht voraus. Wenn es aber so weit ist, daß das heiligste Sakrament zustande kommen soll, spricht der Priester nicht mehr seine eigenen worte, sondern die Worte Christi. Das Wort Christi bringt also dieses Sakrament zustande. Was für ein Wort Christi? Dasjenige durch das das Weltall geschaffen wurde. Der Herr sprach, und es ward der Himmel; der Herr sprach, und es ward die Erde; der Herr sprach, und es ward das Meer; der Herr sprach, und alles, was da ist, entstand. Du sieht also, wie wirksam das Wort Christi ist. Wenn in den worten des Herrn Jesus solche Kraft liegt, daß selbst das, was noch nicht war, ins Dasein trat, wieviel eher bewirkt dann das Wort erst, daß das was schon da war, in etwas anderes verwandelt wird? Der Himmel war nicht, das Meer war nicht, die Erde war nicht; doch höre, was geschrieben steht: er sprach, und es ward; er gebot, und es ward geschaffen. Um dir also deinen einwand zu erwidern, sage ich dir: Vor der Wandlung war es noch nicht der Leib Christi: aber nach der Wandlung ist es der Leib Christi. Er sprach und es ward; er befahl, und es ward da. Doch kommen wir wieder zurück auf das, was ich am anfang sagte! Es war ein großes, staunenswertes Wunder, daß den Juden Manna vom Himmel fiel. Aber bedenke, was ist mehr, Manna vom Himmel oder der Leib Christi? Doch sicherlich der Leib Christi; er ist ja der Schöpfer des Himmels. Ferner, wer das Manna aß starb; wer aber seinen Leib genießt, erlangt Vergebung seiner Sünden und wird in Ewigkeit nicht sterben. Wenn du also ihn empfängst, sprichst du nicht sinnlos: amen, denn du bekennst damit mit gäubigem Herzen, daß du den Leib Christi empfängst. Der Priester spricht zu dir: Der Leib christi, und du erwiderst: Amen, d.h. ja, so ist es. Was die Zunge bekennt, soll auch das Herz festhalten.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen