Sonntag, 19. März 2017

6. Tag in der Oktav des Herz-Jesu-Festes - Hl. Petrus Canisius aus dem Brevier

Lesung 7-9
Joh. 19, 31-37

Auslegung des hl. Priesters Petrus Canisius
Erwäge aufmerksam in deinem Herzen, wie unaussprechlich die Liebe war, daß der höchste Gott unter den höchsten Seelenpeinen, unter den Spott der ganzen Welt für dich, elendes Würmchen, den bitteren Kreuzestod erlitten hat! Bedenke, wie Christus, unser Erlöser, allen, die ihm gehören, die höchste Güte schenkte! Einstmal stand er in mitten des Volkes und rief: Wenn jemand durst hat, komme er zu mir und trinke! Da zeigte er, daß er bereit war, allen in jeder Not zu helfen. Bedenke, wie er dir in freigibigster Weise das kostbare Blut seines Herzens gereicht hat, als er bei der Öffnung seiner heiligen Seite alles Blut, das noch in seinem Leibe war vergoß! Darum will ich, um nicht ganz undankbar zu erscheinen, diese ewigen Quellen aller Gaben und Gnaden mir oft vor augen stellen; von ihnen gilt ja die süße Verheißung: Ihr werdet in Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Erlösers und werdet an jenem Tage sprechen: Preiset den Herrn! Zu dieser dreimal gesegneten Öffnung des unzerstörbaren Felsens will ich fliehen. In ihr will ich mein sicheres Nest bauen. Und nichts soll mir wichtiger sein, als in meinen Ängsten und Gefahren im Gedanken an die Wunden des Herrn Ruhe zu suchen. Auch du fliehe in jeder Versuchung eifrig in das liebenswürdige Herz Christi! Stelle dir serine Liebe und Güte vor! Vergleiche damit deine Sündhaftigkeit, deine Bosheit, Treulosigkeit und Frechheit! Wie groß ist die Liebe Christi, der alle zu sich ruft: Kommet alle zu mir, die ihr mühselig beladen seid; ich will euch erquicken. Er bietet sich damit an und sehnt sich darnach, aus Liebe zu uns die Lasten aller und jedes einzelnen zu tragen! Darum wirf mit großem Vertrauen deinen Sünden in den Abgrund seiner Liebe, und bald wirst du merken, daß die Last dir abgenommen ist.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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