Donnerstag, 23. März 2017

4. Tag in der Oktav des hl. Johannes - Hl. Ambrosius aus dem Brevier

27. Juni
Lesung 7-9
Luk. 1, 57-68
Und sein Vater Zacharias ward erfüllt vom Heiligen Geiste und weissagte. Siehe da, wie gut Gott ist und wie leicht er über Fehler hinwegsieht; er gibt nicht nur das zurück, was er genommen hat, er schenkt auch noch dazu, was man gar nicht erwartet hat. Er, der solange stumm gewesen, weissagte nun. Das ist die größte wirkung der göttlichen Gnade, daß der ihn  bekennt, der ihn geleugnet hatte. Niemand darf also den Mut verlieren, niemand darf in Gedanken an seine früheren Sünden die Hoffnung auf Gottes Belohnung aufgeben. Der Herr weiß sein Urteil abzuändern, wenn du deinen Fehler gutzumachen verstehst. Und du, Kind, wirst Prophet des Allerhöchsten heißen. Sehr schön wendet sich Zacharias, da er vom Herrn weissagt, auch an den Propheten, um zu zeigen, daß auch dieser ein Geschenk des Herrn ist ; es sollte nicht den anschein haben, als spreche er zwar öffentlich von dem ihm erwiesenen Gnaden, verschweige indes undankbaren Herzens die, die er an seinem Sohne schaute. Vielleicht könnte man es aber für etwas unvernünftig und übertrieben halten, daß er ein kaum 8 Tage altes Kind schon anredete. Wenn wir aber darüber nachdenken, werden wir einsehen, daß das Kind nach der Geburt die Worte seines Vaters hören konnte, da es ja schon vor seiner Geburt den Gruß Mariens hörte. Zacharias wußte wohl, daß das Ohr eines Propheten anders beschaffen ist, daß es nicht erst mit zunehmendem Alter, sondern vom Geiste Gottes geöffnet wird. Er, der schon im Mutterschoße aufhüpfen konnte, hatte wahrlich die Fähigkeit zu verstehen. Achte hierbei auch darauf, wie wenig elisabeth weissagt, wieviel dagegen Zacharias, obwohl doch beide voll des Heiligen Geistes redeten; es wird aber die rechte Ordnung gewahrt; die Frau soll in göttlichen Dingen mehr Schülerin als Lehrerin sein.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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