Dienstag, 28. Februar 2017

Montag in der Bittwoche - Hl. Ambrosius aus dem Brevier

Lesung 1-3
Luk. 11, 5-13

Auslegung des hl. Bischofs Ambrosius
Hier haben wir wieder eine Stelle, die uns nahelegt, zu jeder Zeit, nicht nur bei Tage, sondern auch bei Nacht zu beten. Du siehst ja, wie dem, der mitten in der Nacht aufstand, von seinem Freunde drei Brote sich erbat und von seiner Bitte nicht abließ, das Erbetene nicht verweigert wurde. Was sind drei Brote anderes, als die himmlische Gnadenspeise? Wenn du den Herrn, deinen Gott liebst, dann kannst du sie nicht nur für dich, sondern auch für andere erbitten. Welcher Freund steht uns näher als der, der für uns seinen Leib dahingegeben hat? Von ihm erbat David Brot mitten in der Nacht und erhielt es; er erbat es nämlich, als er sprach; um Mitternacht erheb ich mich, um dich zu preisen. Darum verdiente er sich das Brot, das er uns zur Speise vorlegte. Er begehrte es als er sprach: Ich benetzte mit Tränen jede Nacht mein Lager. Er fürchtete nicht, ihn im Schlafe zu stören; denn er wußte, daß er stets wacht. So wollen wir denn, der Schrift eingedenk, Tag und Nacht im Gebete verharren und um Verzeihung unserer Sünden flehen! Denn wenn dieser, mit Regierungssorgen überladene heilige König sieben mal am Tage den Herrn anbetete und für das Morgen- und Abendopfer eifrig besorgt war, was müssen wir erst tun, die wir um so mehr zu beten haben, je häufiger wir in folge der Schwäche unseres Geistes und Fleisches fallen, damit uns, wenn wir auf dem Weg ermüden und von dem Gang durch diese Zeit und von der mühevollen Wanderung des Erdenlebens ermatten, das erquickende Lebensbrot nicht fehle, das das Herz des Menschen stärkt? Der Herr lehrt uns, daß wir nicht nur um Mitternacht, sondern sozusagen jeden Augenblick wachen sollen: denn er kommt ebenso zur Abendstunde, wie zur zweiten und dritten Nachtwache und pocht an. Selig dann jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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