12. Mai
Lesung 4-6
Die Brüder Nereus und Achilleus waren Diener der Flavia Domitilla und
wurden zusammen mit ihr und deren Mutter Plautilla vom heiligen Petrus
getauft. Da sie Domitilla dazu bewogen, ihre Jungfräulichkeit Gott zu
weihen, wurden sie von deren Bräutigam Aurelian als Christen angezeigt
und wegen ihres standhaften Bekenntnisses des Glaubens auf die Insel
Pontia verbannt. Dort wurden sie von neuem vor Gericht gestellt und mit
Geißeln geschlagen; dann wurden sie nach Terracina geschleppt und von
Minuzius Rufus gefoltert und mit Fackeln gebrannt. Da sie aber standhaft
erklärten, sie seien vom heiligen Petrus getauft und ließen sich durch
keinerlei Qualen dazu bringen, den Götzen zu opfern, wurden sie
enthauptet. Ihre Leiber wurden von Auspicius, ihrem Schüler, dem
Erzieher der Domitilla, nach Rom gebracht und an der Adreatinischen
Straße beigesetzt.
Die römische Jungfrau Flavia Domitilla war eine Nichte der Kaiser
Titus und Domitian. Vom heiligen Papst Klemens erhielt sie den heiligen
Schleier der gottgeweihten Jungfrauen. Von ihrem Bräutigam Aurelian, dem
Sohne des Konsuls Titus Aurelius, wurde sie als Christin angezeigt und
vom Kaiser Domitian auf die Insel Pontia verbannt; dort mußte sie im
Gefängnis ein langes Martyrium erdulden. Schließlich wurde sie nach
Terracina gebracht und bekannte sich auch dort wiederum als Anhängerin
Christi, ja, sie schien immer mutiger zu werden. Zuletzt wurde auf
Befehl des Richters ihre Wohnung in Brand gesteckt; so vollendete sie
mit den Jungfrauen Theodora und Euphrosina, die mit ihr aufgezogen
worden waren, ihr ruhmreiches Martyrium. Es war am 7. Mai, zur Zeit des
Kaisers Trajan. Ihre Leiber fand man unversehrt; sie wurden vom Diakon
Cäsarius bestattet. Am heutigen Tage aber brachte man die Überreste der
beiden Brüder und der Domitilla aus der Kirche des heiligen Hadrian in
die eigens zu ihrer Verehrung erbauten Basilika, die den Titel Fasciola
trägt.
Pankratius stammte aus einer vornehmen Familie in Phrygien; als Knabe
von 14 Jahren kam er zur Zeit der Kaiser Diokletian und Maximian nach
Rom. Dort empfing er vom Papst die Taufe und wurde im christlichen
Glauben unterrichtet. Deswegen wurde er bald darauf verhaftet, weigerte
sich aber standhaft, den Götzen zu opfern; mit Mannesmut bot er seinen
Nacken dar und errang sich eine herrliche Marterkrone. Seinen Leib holte
in der Nacht eine fromme Frau namens Oktavilla, salbte ihn und
bestattete ihn an der Aurelianischen Straße.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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