Montag, 20. Februar 2017

Hl. Martyrer Justinus - Hl. Chrysostomus aus dem Brevier

14. April
Lesung 7-8

Lukas 12, 2-8
Predigt des hl. Johannes Chrysostomus

Nichts ist so verborgen, daß es nicht enthüllt werden wird, und nichts ist so geheim, daß es nicht bekannt werden wird. Er will damit sagen: Es genügt, um euch zu trösten, wenn ich, euer Meister und Herr, die gleichen Schmähungen wie ihr erleide. Wenn ihr aber trotzdem noch betrübt seid, dann bedenkt, daß ihr in kurzer Zeit schon vor diesen Vorwürfen Ruhe haben werdet. Warum regt ihr euch darüber auf? Weil man euch Zauberer und Betrüger nennt? Wartet doch nur ein wenig, und alle werden euch als Retter und Wohltäter der Welt preisen. Denn die Zeit wird alles, was jetzt noch dunkel ist, aufdecken, sie wird die Unwahrheit ihrer Vorwürfe aufweisen und eure Tugend ins rechte Licht stellen. Wenn ihr nämlich in Wirklichkeit euch als Retter und Wohltäter und Tugendhelden erweist, dann werden die Mensch bald auf die Reden jener nicht mehr achten, sondern nur auf die wirklichen Tatsachen. Dann werden jene als Heuchler, Lügner und Bösewichte dastehen, ihr aber werdet heller als die Sonne leuchten. Eine lange Zeit wird euch bekannt machen und euch preisen; lauter als die Trompete wird sie ihre Stimme erschallen lassen und wird alle Menschen zu Zeugen eurer Tugend machen. Darum darf das, was ihr jetzt hören müsst, euch nicht mutlos machen, vielmehr soll die Hoffnung auf die künftigen Güter euch aufrichten. Denn das, was euch bereitet ist, kann nicht verborgen bleiben. Nachdem er ihnen also alle Furcht, Angst und Sorge genommen, nachdem sie jetzt über allen Schimpf und Spott erhaben waren, da war nun der rechte Augenblick, um über den bei der Verkündigung des Evangeliums notwendigen Freimut zu ihnen zu reden. Darum sagte er weiter: Was ich euch im Finstern sage, das sagt im hellen Lichte, und was euch ins Ohr gefüstert wird, das verkündet auf den Dächern. Es war wohl nicht dunkel, als er dies sagte, und er flüsterte es ihnen auch nicht ins Ohr, sondern das ist übertragen gemeint. Weil er nämlich nur zu ihnen redete und zwar in einem kleinen Winkel Palästinas, darum sagte er: Im Dunkeln, und ins Ohr flüstern. Diese Art zu reden stellt er dem Feimut der Rede gegenüber, mit dem er sie später ausrüsten wollte. Nicht nur einer, oder in zwei der drei Städten, sondern in der ganzen Welt prediget, ziehet über Länder und Meere, durch bewohnte und unbewohnte Gegenden, Fürsten und Völkern, Gelehrten und Rednern verkündet mit großem Freimut die ganze Frohbotschaft! Deshalb sagte er: auf den Dächern und im hellen Licht, also ohne Zurückhaltung, mit allem Freimut.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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