Donnerstag, 16. Februar 2017

Hl. Kirchenlehrer Johannes Damaszenus - Hl. Chrysologus aus dem Brevier

27. März
Lesung 7-8
Lukas 6, 6-11
Auslegung des hl. Petrus Chrysologus

In diesem Manne haben wir das Bild aller Menschen, mit ihm wird Sorge getragen für alle, in ihm wird allen die lang ersehnte Genesung geschenkt. Denn die Hand des Menschen war verdorrt, jedoch mehr infolge der Erstarrung des Glaubens als infolge des Austrocknens der Muskeln, eher durch Gewissensschuld  als durch Körperschwäche. Es handelte sich um eine alte Krankheit, die bereits am Anfang der Welt eingetreten war. Sie konnte nicht durch die Kunst oder die Bemühungen eines Menschen geheilt werden, da sie durch Gottes Unwillen entstanden war. Jene Hand hatte Verbotenes berührt, hatte nach Unerlaubtem gegriffen. Sie hatte nach dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse sich ausgestreckt. Sie brauchte also einen Arzt, der nicht blos ein Pflaster auflegen, sondern der das ergangene Strafurteil aufheben konnte, der in Güte wieder lösen konnte, was er im Zorn gebunden hatte.. An diesem Manne wird abe nur ein Schattenbilde unserer Genesung gezeigt; das volle Heil wird uns nur in Chritus geschenkt. Erst dann wird die beklagenswerte Dürre unserer Hand hinweggenommen, wenn sie vom Blute des gekreuzigten Herrn benetzt wird, wenn sie auf dem lebensspendenden Kreuzesstamm sich ausgestreckt, wenn sie aus dem Reueschmerz heilsame Tugenden zieht, wenn sie den Baum des Heiles ganz umfasst, wenn der Leib mit den Nägeln des Herrn angeheftet wird, auf daß er niemals mehr zum Baum der Begierlichkeit und der öden Lust zurückkehre. Und er sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Stell dich in die Mitte! Bekenne deine Schwäche, bitte Gott um Gnade, werde ein Zeuge von Gottes Macht, erweise den Unglauben der Juden! Stell dich in die Mitte, auf daß diejenigen, welche auf gewaltige Wunderzeichen hin nicht in sich gehen wollen, welche durch große Gnadenerweise sich nicht beugen lassen, wenigstens vom Mitleid mit einem solchen Kranken sich rühren und erweichen lassen.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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