Donnerstag, 16. Februar 2017

Hl. Cyrill, Bischof von Jerusalem, Bekenner und Kirchenlehrer - Hl. Athanasius aus dem Brevier

18. März
Lesung 7-9
Matth. 10, 23-28

Auslegung des hl. Bischofs Athanasius
Im Gesetze war vorgeschrieben, daß einige Stätte als Zufluchtsorte für die Flüchtlinge bezeichnet werden sollten; wer aus irgendeinem Grunde dem Tode verfallen war, sollte dort sich retten können. Als in der Fülle der Zeit das ewige Wort des Vaters selbst erschien, das vorher zu Moses geredet hatte, gab es wiederum das gleiche Gebot mit den Worten: Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere. Und etwas später sagte er: Wenn ihr den Greuel der Verwüstung seht am heiligen Orte, von dem der Prophet Daniel gesprochen hat - wer es liest, der verstehe es wohl - dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer auf dem Dache weilt, steige nicht herab, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, seinen Rock zu holen. Die Heiligen kannten dieses Gebot und richteten ihr Verhalten darnach ein. Denn was der Herr hier befiehlt, das hat er auch schon vor seiner Ankunft im Fleisch durch den Mund seiner Heiligen gesagt; und dieses Gesetz führt die Menschen zur Vollkommenheit. Denn was Gott befohlen hat, muss man auf jeden Fall auch befolgen. Deshalb hielt es auch das ewige Wort selbst, das um unsretwillen Mensch wurde, nicht für unwürdig, sich zu verbergen, als man ihm, genau so wie uns, auflauerte, und als er verfolgt wurde, zu fliehen und den Nachstellungen sich zu entziehen. Als aber die von ihm selbst bestimmte Zeit kam, da er für alle den Tod erleiden wollte, übergab er sich freiwillig den Verfolgern. Die Heiligen hatten diese Art des Verhaltens vom Heiland gelernt; denn er hat alle früher schon und zu jeder Zeit belehrt. Darum flohen sie, um gegen die Verfolger in der rechten Weise zu kämpfen, und verbargen sich, als man nach ihnen suchte. Sie kannten ja nicht das ihnen von der göttlichen Vorsehung bestimmte Lebensende und wollten sich auch nicht leichtfertig den Verfolgern ausliefern; vielmehr wussten sie, daß geschrieben steht: In der Hand Gottes ruht das Los der Menschen; und weiter: Der Herr ist es, der das Leben nimmt und gibt; und so wollten sie lieber bis zum Ende durchhalten und gingen, wie der Apostel sagt, in Schafpelzen und Ziegenfellen umher, litten Mangel, Bedrängnis, irrten in den Einöden umher und verbargen sich in Höhlen und Klüften der Erde, bis entweder die für sie bestimmte Stunde des Todes kam oder bis Gott, der die Zeit bestimmt hatte, zu ihnen redete und ihre Verfolger demütigte, oder sie den Verfolgern überließ, ganz wie es ihm gutdünkte.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen