Donnerstag, 2. Februar 2017

Hl. Bischof und Bekenner Antonius - Vita aus dem Brevier

10. Mai

Lesung 4-6
Antoninus wurde zu Florenz von ehrbaren Eltern geboren. Schon als Kind zeigte er hervorragende Proben seiner späteren Heiligkeit. Mit 16 Jahren trat er in den Dominikanerorden ein; von da ab leuchtete er noch mehr durch herrliche Tugenden hervor. Dem Müßiggang kündigte er ewigen Kampf an. Nach kurzem Schlaf war er der erste beim nächtlichen Chorgebet; den übrigen Teil der Nacht brachte er dann im Gebete oder jedenfalls mit Studieren oder Bücherschreiben zu. Wenn ihn dabei zuweilen wegen allzu großer Übermüdung der Schlaf übermannte, lehnte er den Kopf ein wenig an die Wand, verscheuchte damit schnell den Schlaf und nahm dann mit um so größerem Eifer seine heilige Beschäftigung wieder auf. In der Beobachtung der Ordensregel war er sehr streng; niemals aß er Fleisch, außer in schwerer Krankheit; er schlief auf dem Boden oder auf einem bloßen Brett, trug stets ein Bußkleid und zuweilen auch einen eisernen Gürtel um den bloßen Leib. Die Jungfräulichkeit bewahrte er stets ganz unvesehrt. Die Ratschläge, die er erteilte, waren so klug und so geschickt, daß er allgemein nur Antonius der Ratgeber hieß. Seine Demut war so groß, daß er auch als Oberer von Ordenshäusern oder Ordensprovinzen bereitwilligst die geringsten Arbeiten im Kloster verrichtete. Eugen IV. ernannte ihn zum Erzbischof von Florenz; nur ungern, erst als der Papst ihm drohte, nahm er das Bischofsamt an. Es läßt sich kaum schildern, wie sehr er als Bischof durch Klugheit, Frömmigkeit, Liebe, Sanftmut und priesterlichen Eifer sich auszeichnete. Bewundernswert ist auch die Leichtigkeit, mit der er ganz allein ohne Lehrer sich fast alle Wissenszweige ganz vollkommen zu eigen machte. Neben vielen andern Arbeiten gab er auch mehrere ausgezeichnete Werke heraus. Zuletzt empfing er die heilige Kommunion und die letzte Ölung, umarmte das Bild des Gekreuzigten und schaute freudig dem Tod ins Auge, am 2. Mai 1459. Er wurde im Leben und nach dem Tode durch Wunder verherrlicht; Hadrian VI. nahm ihn im Jahre 1523 in die Zahl der Heiligen auf.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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