Montag, 6. Februar 2017

Hl. Jungfrau Maria Magdalena von Pazzi - Vita aus dem Brevier

 29. Mai
Lesung 4-6

Maria Magdalena stammte aus dem vornehmen Geschlecht der Pazzi in Florenz. Schon fast von der Wiege an ging sie den Weg der christlichen Vollkommenheit. Mit 10 Jahren gelobte sie ewige Jungfräulichkeit; im Kloster der heiligen Maria von den Engeln nahm sie den Schleier der Karmeliterinnen und erwies sich als ein Muster aller Tugenden. Sie war so keusch, daß ihr alles, was die heilige Reinheit verletzen konnte, völlig fremd war. 5 Jahre brachte sie auf Gottes Geheiß nur mit Wasser und Brot zu; nur an den Sonntagen machte sie eine Ausnahme und nahm Fastenspeisen zu sich. Ihren Leib tötete sie mit einem Bußkleid durch Geißeln, Ertragungen von Kälte und Hunger, durch Nachtwachen, Barfußgehen und alle möglichen Arten von Entbehrungen ab.  Das Feuer der Gottesliebe war so mächtig in ihr, daß sie es nicht mehr aushalten konnte und mit Wasser ihre Brust abkühlen mußte. Oft war sie den Sinnen ganz entrückt und hatte lange wundersame Verzückungen, wobei sie himmlische Geheimnisse schauen durfte und von Gott mit hohen Gnaden überhäuft wurde. Hier erhielt sie auch die Kraft, einen langen Kampf mit dem Fürsten der Finsternis zu bestehen; sie litt an geistiger Trockenheit, Trostlosigkeit, gänzlicher Verlassenheit und wurde von mannigfachen Versuchungen heimgesucht. Gott ließ dies zu, damit sie ein Muster unbesiegbarer Geduld und tiefster Demut werde. Gegen den Nächsten zeigte sie eine ganz besondere Liebe. Oft brachte sie ganze Nächte schlaflos zu, entweder um ihren Mitschwestern die Arbeit abzunehmen oder um Kranke zu pflegen; deren Geschwüre heilte sie auch manchmal durch einen Kuß. Heiße Tränen vergoß sie über das Unglück der Ungläubigen und Sünder und erbot sich, für ihre Rettung jegliches Leiden auf sich zu nehmen. Viele Jahre vor ihrem Tode verzichtete sie heldenmütig auf alle himmlischen Tröstungen, die sie vorher so reichlich genossen; das Wort, das sie häufig im Munde führte, war: Leiden, und nicht sterben! Nach langer, schwerer Krankheit ging sie schließlich zum himmlischen Bräutigam am 25. Mai 1607, 41 Jahre alt. Im Leben und nach dem Tode wurde sie durch viele Wunder verherrlicht. Darum nahm Klemens IX. sie in die Zahl der heiligen Jungfrauen auf. Ihr Leib ist heute noch unverwest. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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