Samstag, 21. Januar 2017

Hll. vierzig Martyrer zu Sebaste - Vita aus dem Brevier

10. März
4. - 6. Lesung

Zur Zeit des Kaisers Lizinius und des Statthalters Agrikolaus zeichneten sich zu Sebaste, einer Stadt in Armenien, vierzig Soldaten durch ihren Glauben an Jesus Christus und ihre Standhaftigkeit im Leiden besonders aus. Wiederholt wurden sie in einen schauerlichen Kerker geworfen, wurden gefesselt, das Gesicht wurde ihnen mit Steinen zerschmettert; zuletzt mußten sie in der kältesten Winterzeit unbekleidet unter freiem Himmel auf einem zugefrorenen Teich die Nacht verbringen; so sollten sie durch Erfrieren den Tod finden. Einmütig aber beteten sie: Zu vierzig sind wir auf den Kampfplatz getreten; zu vierzig wollen wir auch die Krone erlangen; Herr, laß nicht einen an dieser Zahl fehlen. Diese Zahl steht in Ehren; Du hast sie geheiligt durch Dein vierzigtägiges Fasten; damit kam das Gesetz Gottes auf die Erde; auch Elias fastete vierzig Tage lang und betete zu Gott; dann durfte er ihn schauen. So beteten sie. Während die übrigen Wächter vom Schlaf übermannt wurden, blieb der Türhüter allein wach. Auf einmal sah dieser, wie die Soldaten während des Gebetes von einem hellen Lichtschein umflossen wurden und wie vom Himmel Engel herabkamen, gleichsam von einem König geschickt, die 39 Kränze an die Soldaten austeilten. Da dachte er: Das sind doch 40; wo ist denn der Kranz für den vierzigsten? Während er noch so dachte sprang einer von ihnen, der die Kälte nicht mehr länger aushalten wollte, in das nebenan bereitete warme Bad. Das war eine bittere Enttäuschung für die Heiligen. Aber Gott ließ ihr Gebet nicht unerhört; denn voller Staunen über das, was er gesehen, weckte der Türhüter nun die anderen Wächter, bekannte sich laut als Christ, warf seine Kleider weg und schloß sich den Blutzeugen an. Als die Diener des Statthalters hörten, daß auch der Türhüter Christ geworden sei, zerschlugen sie mit Knütteln allen die Gebeine. Bei dieser Marter starben sie alle, mit Ausnahme des Jüngsten, Melithon mit Namen. Ihm waren auch die Gebeine zerschlagen, aber er lebte noch. Seine Mutter, die dabei war, sah dies und ermunterte ihn also: Mein Sohn, halte noch eine kleine Weile aus! Siehe, Christus steht vor der Türe; er hilft dir. Als sie sah, wie die Leiber der übrigen auf Karren geladen wurden, um auf den Scheiterhaufen geworfen zu werden, während ihr Sohn zurückgelassen wurde, weil die Frevlerschar hoffte, der Knabe werde sich zum Götzendienst bekehren, wenn man ihn am Leben lasse, da nahm ihn die heilige Mutter selbst auf ihre Schultern und schritt mutig hinter den mit den Leibern der Märtyrer beladenen Karren einher. In ihren Armen gab Melithon seinen Geist Gott zurück. Da warf die fromme Mutter seinen Leib auf den Scheiterhaufen, auf dem die übrigen Märtyrer verbrannt wurden. So waren sie also, nachdem sie an Glaubenseifer und Heldenmut einander gleich gewesen, auch im Tod miteinander vereint und durften gemeinsam in den Himmel eingehen. Nachdem sie verbrannt waren, wurden ihre Überreste ins Wasser geworfen; doch sie sammelten sich auf wunderbare Weise an einem Orte; die Christen fanden sie und setzten sie in einem ehrenvollen Grabe bei. 

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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