Donnerstag, 12. Januar 2017

Hl. Timotheus, Bischof und Märtyrer - Vita aus dem Brevier

24. Januar
4.-6. Lesung

Thimotheus stammte aus Lystra in Lycaonien; sein Vater war ein Heide, seine Mutter eine Jüdin. Er hatte sich schon zum christlichen Glauben bekehrt, als der Apostel Paulus in diese Gegend kam. Wegen des Rufes der Heiligkeit, den er allgemein genoß, nahm ihn der Apostel als Reisegefährten mit; wegen der Juden aber, die sich zu Christus bekehrt hatten und die wußten, daß der Vater des Timotheus ein Heide war, ließ er ihn beschneiden. Als sie nach Ephesus kamen, wurde er daselbst vom Apostel zum Bischof geweiht und mit der Leitung dieser Kirche betraut. Der Apostel richtete an ihn zwei Sendschreiben, das eine von Laodicea, das andere von Rom aus; dadurch wurde er in seinem oberhirtlichen Amt sehr ermutigt. Er wollte nicht länger dulden, daß vor den Götzenbildern Opfer dargebracht wurden, wie sie nur dem einen Gott gebührten, und versuchte darum, das Volk von Ephesus, das der Diana vor ihrem berühmten Standbild opferte, von diesem Götzendienst abzubringen . Daher wurde er gesteinigt. Dem Tode nahe, wurde er von den Christen noch gerettet und auf einem Berg, nahe bei der Stadt gebracht; dort entschlief er im Herrn am 24. Januar. 

Predigt des hl. Bischofs Augustinus:
Der Triumphtag des heiligen Märtyrers Timotheus ist heute für uns im jährlichen Kreislauf der Feste wiedergekehrt; und wie die Kirche über seine Verherrlichung sich freut, so stellt sie uns auch sein nachahmenswürdiges Beispiel vor; denn: Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht werden. Bei diesem glorreichem Kampfe müssen wir vorzüglich auf zwei Dinge achten, nämlich auf die verhärtete Grausamkeit der Peiniger und auf die unbesiegbare Geduld der Blutzeugen, auf die Grausamkeit der Peiniger, um sie zu verabscheuen; auf die Geduld der Blutzeugen, um sie nachzuahmen. Höre, wie der Psalmist diese Bosheit verwirft: Erzürne Dich nicht über die Bösen; denn wie Gras verdorren sie schnell. Daß wir aber Geduld beweisen müssen gegen die Bösen, dazu ermahnt uns der Apostel, wenn er spricht: Geduld ist euch nötig, daß ihr die Verheißung erlanget.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 


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