Freitag, 20. Januar 2017

Hll. Martyrinnen Perpetua und Felizitas - Vita aus dem Brevier

6. März
Perpetua und Felizitas wurden in der Verfolgung des Kaisers Severus in Afrika gleichzeitig mit Revokatus, Saturninus und Sekundulus verhaftet und in einen finsteren Kerker geworfen; später kam noch Satyrus dazu. Sie waren noch Taufkandidatinnen, wurden aber kurz darauf getauft. Einige Tage später wurden sie mit ihren Gefährten aus dem Kerker geholt und vor Gericht gestellt. Nach einem ruhmvollen Bekenntnis des Glaubens wurden sie vom Landpfleger Hilarion zum Tod durch die wilden Tiere verurteilt. Freudig kehrten sie in ihren Kerker zurück; dort wurden sie durch verschiedene Erscheinungen gestärkt und zum siegreichen Martyrium ermutigt. Perpetua ließ sich weder durch die wiederholten Bitten und Tränen ihres vom Alter gebeugten Vaters, noch durch die Liebe zu ihrem kleinen Kinde, noch durch die bitteren Qualen vom Glauben an Christus abbringen. Als der Tag der Vorführung immer näher kam, war Felizitas in großer Sorge, daß sie zurückgestellt würde; denn sie war schon seit acht Monaten gesegneten Leibes, und es war gesetzlich verboten, hoffende Frauen hinzurichten, doch auf das Gebet ihrer Leidensgenossen hin wurde die Niederkunft beschleunigt, und sie gebar ein Mädchen. Während sie nun bei der Geburt in Wehen lag, sagte einer von den Wächtern zu ihr: Wenn du jetzt schon solche Schmerzen hast, was wirst du erst tun, wenn du den wilden Tieren vorgeworfen wirst? Da antwortete sie: Jetzt leide ich; dann aber wird ein anderer in mir sein, der für mich leidet; dann werde auch ich für ihn leiden. Endlich, am 7. März, wurden die hochherzigen Frauen vor dem ganzen Volk im Amphitheater vorgeführt und zunächst gegeißelt. Dann wurden sie von einer wild gewordenen Kuh eine Zeitlang hin und hergeschleudert, gestoßen und auf die Erde geworfen. Schließlich wurden sie mit ihren Gefährten, die von anderen Tieren gequält worden waren, durch Schwerthiebe niedergemacht. Das Fest dieser heiligen Märtyrerinnen hat Papst Pius X. für die ganze Kirche zu einem höheren Rang erhoben und auf den 6. März festgesetzt. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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