22. Februar
4.-6. Lesung
Predigt des hl. Bischofs Augustinus
Das heutige Fest hat von unseren Vätern den Namen Thronbesteigung
erhalten; denn heute hat, so wird berichtet, der Apostelfürst Petrus den
bischöflichen Thron bestiegen. Mit Recht feiern die Gemeinden die
Errichtung dieses Bischofststuhles, den der Apostel zum Segen der
Gemeinde bestiegen hat auf Grund des Herrenwortes: Du bist Petrus! Und
auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Der Herr nennt also Petrus das Fundament der Kirche und darum ehrt
die Kirche ganz mit Recht dieses Fundament, auf dem das hohe Gebäude der
Kirche ruht. Deshalb heißt es auch im Psalm, den wir gelesen haben,
ganz passend: In der Gemeinde sollen sie ihn rühmen und loben ihn im Rat
der Alten. Gepriesen sei Gott, der befiehlt, daß der heilige Apostel
Petrus in der Kirche gerühmt werde; denn es gehört sich, daß dieses
Fundament in der Kirche geehrt wird, durch das wir zum Himmel aufsteigen
können. Durch die heutige Feier der Thronbesteigung wird also das
priesterliche Amt geehrt. Diese Ehre erweisen sich die Kirchen
gegenseitig; die Kirche gewinnt auch notwendigerweise um so mehr an
Würde, je mehr das Priesteramt bei ihr an Ehre genießt. Da also der
fromme Sinn mit Recht dieses Fest in den Kirchen eingeführt hat, wundert
es mich sehr, wie bei manchen Ungläubigen heute ein so verderblicher
Irrtum entstehen konnte, daß man auf die Gräber der Verstorbenen Speise
und Wein stellt, als bedürften die abgeschiedenen Seelen irdischer
Nahrung.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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