Mittwoch, 16. November 2016

Hl.Bekenner Felix von Valois - Vita aus dem Brevier

20. November
Lesung 4-6
Felix hieß erst Hugo; er stammte aus der französischen Königsfamilie Valois. Schon von Anfang an ließ er ganz deutlich seine spätere Heiligkeit, besonders seine Liebe zu den Armen erkennen. Schon als kleines Kind verteilte er mit eigener Hand, als wäre er erwachsen und hätte ein reifes Urteil, an die Armen Geld. Als er älter wurde schickte er ihnen häufig etwas von seiner Tafel und machte gar oft mit den besten Speisen armen Kindern eine Freude. In seiner Jugend zog er mehr als einmal seine Kleider aus, um Bedürftige zu kleiden. Von seinem Onkel, dem Grafen Theobald von Xamphan und Blois, erbat er die Begnadigung eines zum Tode Verurteilten und sagte voraus, dieser bis dahin so berüchtigte Räuber werde bald ein großer Heiliger werden. Die Tatsachen beweisen auch, daß die Vorhersage richtig war. In lobenswerter Weise verbrachte er also seine Jugendzeit. Aus Liebe zu himmlischen Betrachtungen trug er sich mit dem Gedanken in die Einsamkeit zu gehen. Vorher wollte er jedoch die heiligen Weihen empfangen, um so jede Aussicht auf die Königswürde sich zu versperren. Nach dem Salischen Rechte war er nämlich gar nicht weit von der Thronfolge entfernt. Er wurde also Priester und feierte mit größter Andacht sein erstes heiliges Meßopfer. Bald darauf zog er sich in die Einsamkeit zurück. Dort lebte er in größter Enthaltsamkeit, labte sich jedoch an überreichen himmlischen Gnadengaben. Dort suchte und fand ihn auch auf Eingebung Gottes hin der heilige Johannes von Matha, ein Doktor der Pariser Universität. Mit ihm zusammen führte er mehrere Jahre lang ein ganz heiliges Leben, bis sie dann beide von Gott durch einen Engel dazu aufgefordert wurden und nach Rom gingen, um sich vom Papst eine Lebensregel zu erbitten. Papst Innozenz III. erhielt während der Feier der heiligen Messe eine Offenbarung betreffs des Ordens vom Loskauf der Gefangenen. So wurde also Felix mit seinem Begleiter vom Papste selbst mit weißen Gewändern bekleidet, die mit einem zweifarbigen Kreuz geschmückt waren, ganz so wie der Engel angetan war, der ihm erschienen. Der Papst bestimmte auch, der neue Orden solle wegen der drei Farben seines Gewandes den Ehrennamen der heiligsten Dreifaltigkeit erhalten. Sie erhielten auch ihre eigene Regel, nachdem diese von Papst Innozenz bestätigt worden war. Nun baute Felix das erste Kloster des Ordens aus, das er kurz vorher zusammen mit seinem Mitarbeiter bei Cerfroid in der Diözese Meaux errichtet hatte. Hier führte er ein staunenswertes Ordensleben und arbeitete für den Loskauf der Gefangenen. Beides verpflanzte er mit großem Eifer auch in andere Länder. Hier erhielt er auch von der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter einen ganz besonderen Gnadenerweis. An der Vigil von Mariä Geburt legten sich seine Mitbrüder alle schlafen und Gott ließ es zu, daß sie um Mitternacht zur Matutin nicht erwachten. Felix war wie gewöhnlich wach und kam schon vor der richtigen Zeit in den Chor. Da sah er die seligste Jungfrau in der Mitte des Chores stehen, angetan mit einem Gewande, das mit dem Kreuz des Ordens geschmückt war, und um sie herum eine Vielzahl himmlischer Geister, ähnlich gekleidet. Mit ihnen sang nun Felix das Gotteslob in der vorgeschriebenen Weise bis zum Schluß; die Gottesmutter stimmte an. Als ob er nunmehr vom irdischen Chor in den himmlischen berufen werden sollte, erhielt er von einem Engel die Mitteilung, daß sein Tod bevorstehe. Er ermahnte also seine Söhne zur Liebe gegen die Armen und die Gefangenen und gab, reich an Jahren und Verdiensten, seine Seele Gott zurück. Es war im Jahre 1212 n. Chr., unter dem oben erwähnten Papst Innozenz III.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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