Montag, 14. November 2016

Kirchweihe der Basiliken der hll. Apostel Petrus und Paulus (Brevier)

18. November

Lesung 5-6
Unter den heiligen Stätten, die seit jeher bei den Christen in Verehrung standen, waren ganz besonders die berühmt und besucht, wo die Leiber der Heiligen beigesetzt waren oder wo irgendein Andenken oder eine Erinnerung an Martyrer zu finden war. Unter diesen heiligen Stätten stand stets mit an erster Stelle jener Teil des vatikanischen Hügels, den man die Bekenntnisstätte des heiligen Petrus nannte. Aus allen Weltteilen strömten die Christen hier, bei dem Felsen des Glaubens, dem Fundament der Kirche, zusammen und verehrten mit höchster Andacht und Ehrfurcht den Ort, der durch das Grab der Apostelfürsten geheiligt ist. Hierher kam Kaiser Konstantin 8 Tage nach seiner Taufe, nahm die Krone ab, warf sich zur Erde nieder und vergoß viele Tränen. Dann nahm er eine Hacke, grub die Erde auf und ließ zu Ehren der 12 Apostel 12 Körbe von Erde von da wegnehmen. Dann bestimmte er den Platz für eine Basilika zu Ehren des Apostelfürsten; diese Kirche ließ er dann bauen. Der heilige Papst Silvester weihte sie am 18. November, genau so, wie er am 9. November die Laterankirche geweiht hatte; er errichtete darin einen Altar aus Stein und salbte ihn mit Chrisam. Zugleich verordnete er, daß in Zukunft nur noch Altäre aus Stein errichtet werden sollten. Papst Silvester weihte auch die Basilika des heiligen Paulus, die Kaiser Konstantin an der Straße nach Ostia in prachtvoller Weise erbaute. Der Kaiser stattete diese beiden Basiliken auch mit reichem Landbesitz aus und verlieh ihnen gar manche wertvolle Geschenke. Nachdem die vatikanische Basilika infolge des Alters allmählich baufällig geworden war, wurde sie durch die liebevolle Sorge vieler Päpste größer und herrlicher von Grund auf neu gebaut. Urban VIII. weihte sie dann im Jahre 1626 eben am heutigen Tage feierlich ein. Die Basilika an der Straße nach Ostia wurde im Jahre 1823 durch eine gewaltige Feuersbrunst vollständig zerstört. Durch die unermüdliche Sorge von vier Päpsten wurde sie dann prachtvoller als zuvor wieder gebaut und so gleichsam vor dem Untergang bewahrt. Papst Pius IX. benützte die günstige Gelegenheit, da die kurz zuvor vernommene Verkündigung des Glaubenssatzes von der Unbefleckten Empfängnis der seligsten Jungfrau Maria eine sehr große Zahl von Kardinälen und Bischöfen selbst aus den entlegensten Teilen der katholischen Welt nach Rom geführt hatte, und weihte am 10. Dezember 1854 in Gegenwart dieser erlauchten Schar von Kardinälen und Bischöfen diese Basilika feierlich ein. Zugleich verordnete er, daß das Gedächtnis an diese Feier heute begangen werden soll.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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