Montag, 28. November 2016

Ablassgebet zum Hl. Erzengel Michael

O glorreichster Fürst der himmlischen Heerscharen, heiliger Erzengel Michael, beschütze uns in dem Kampfe und furchtbaren Streite, welchen wir gegen die Oberherrschaften und Mächte, wider die Beherrscher der Welt in dieser Finsternis, gegen die bösen Geister zu bestehen haben (Ephes. 6,12). Komme zu Hilfe den Menschen, welche Gott unsterblich erschuf, nach seinem Bilde und Gleichniß gestaltete und um teuren Preis aus der Tyrannei des Teufels erlöset hat.(Weisheit 2,23 Cor. 6, 20) Schlage heute mit dem Heere der hl. Engel die Schlachten des Herrn, wie du ehedem gegen Luzifer, das Haupt der Stolzen, und gegen die abtrünnigen Engel gekämpfet hast, welche ohnmächtig waren, dir Widerstand zu leisten, und für die es keine Stätte mehr im Himmel gab. Ja, dieses Ungeheuer, diese alte Schlange, welche Teufel und Satan genannt wird, welcher die ganze Welt verführt, ward mit seinen Engeln in den Abgrund gestürzt.(Offenb. 12,8,9)
Doch siehe, dieser alte Feind und Menschenmörder hat sich übermütig wieder erhoben. Er hat sich in einen Engel des Lichtes verwandelt und schweift mit der ganzen Schar der bösen Geister umher, um des ganzen Erdkreises sich zu bemächtigen und den Namen Gottes und seines Gesalbten daraus zu vertilgen; um zu rauben, zu morden, in das ewige Verderben zu stürzen die Seelen, welche zur Krone der ewigen Herrlichkeit bestimmt sind. Dieser böswillige Drache ergiesst wie ein ganz schmutziger Strom über die Menschen, deren Verstand schon wüste und deren Herz verdorben ist, das Gift seiner Bosheit, den Geist der Lüge, der Gottlosigkeit und Lästerung, ja den Pesthauch der Unkeuschheit und aller Laster und Missetaten. Feinde voll Arglist haben die Kirche, die Braut des unbefleckten Lammes, mit Bitterkeit überhäuft und mit Wermut getränkt; ruchlos haben sie die Hände nach ihren heiligsten Besitztümern ausgestreckt. Selbst an der geweihten Stätte, wo der Sitz des hl. Petrus und der Lehrstuhl der Wahrheit als Leuchte der Welt errichtet ward, haben sie den verabscheuungswürdigen Thron ihrer Gottlosigkeit aufgeschlagen mit dem unwürdigen Plan, den Hirten zu schlagen und die Herde zu zerstreuen.
Auf denn, o unbesiegtester Fürst, eile dem Volke Gottes zu Hilfe gegen das Anstürmen der verworfenen Geister und verleihe uns den Sieg. Dieses Volk verehrt dich ja als Schützer und Patron; in dir als in seinem Verteidiger gegen die boshaften Mächte der Hölle rühmt sich die hl. Kirche; dir hat Gott die Seelen anvertraut, um sie in die ewige Seligkeit zu führen. Ach, bitte doch den Gott des Friedens, auf dass er den Teufel dermaßen besiegt unter unsere Füße lege, daß er die Menschen nicht länger in seiner Sklaverei festhalten und der Kirche nicht mehr schaden könne. Bringe du vor das Angesicht des Allerhöchsten unsere Gebete, auf dass die Erbarmungen des Herrn uns bald zuvorkommen; bemächtige dich des Drachen, der alten Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und stoße ihn gefesselt in den Abgrund zurück, damit er nicht mehr die Völker verführe. (Offenb. 20, 2.3.) Amen.
V: Siehe da das Kreuz des Herrn; fliehet ihr feindlichen Mächte ;
R: Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamme Juda, der Sprosse Davids
V: Mögen sich erfüllen oh Herr, deine Erbarmungen über uns,
R: So wie wir auf dich gehofft haben.
V: Herr erhöre mein Gebet
R: Und lass mein rufen zu dir kommen

Oh Gott, Vater Unseres Herrn Jesus Christus, wir rufen Deinen hl. Namen an und flehen inständig zu deiner Güte, auf dass du durch die Fürbitte Mariä, der allzeit unbefleckten Jungfrau und unserer Mutter, und des glorreichen hl. Erzengels Michael dich würdigst, uns gegen Satan und alle anderen unreinen Geister zu Hilfe zu eilen, welche die ganze Welt durchschweifen zum Schaden des menschlichen Geschlechtes und zum Verderbniß der Seelen. Amen 
Quelle: Beringer, Franz: Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. Handbuch für Geistliche und Laien, nach den neuesten Entscheidungen und Bewilligungen der hl. Ablasskongregation, Paderborn 1893
Ablaß: Dieses Gebet hat unser hl Vater Papst Leo XIII. am 25. September 1888 mit 300 Tagen Ablaß, einmal täglich gewinnbar, für alle Gläubigen bereichert, welche es andächtig und wenigsten reumüthigen Herzens beten. - Es ist dasselbe, welches Se. Heiligkeit in S. Peter zu Rom allen anwesenden nach der heiligen Messe vertheilen ließ, die Hochderselbe bei Gelegenheit der von Ihm allgemein angeordneten Gedächnißfeier für die Verstorbenen am 30. September 1888 gelesen hat

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen