Samstag, 15. Oktober 2016

Hl. Papst Kallistus - Vita aus dem Brevier

14. Oktober
Kallistus aus Rom leitete die Kirche zur Zeit des Kaisers Antonius Heliogabalus. Er setzte die vier Quatember fest, an denen nach apostolischer Überlieferung von allen beachtet werden soll. Er baute die Basilika der seligen Jungfrau Maria jenseits des Tiber und ließ die alte Begräbnisstätte an der appischen Straße erweitern; dort wurden viele heilige Priester und Martyrer beigesetzt; es heißt darum auch nach ihm das Zömeterium des Kallistus. Ebenso ließ er pietätvoll den Leib des heiligen Priesters und Martyrers Kalepodius, den man in den Tiber geworfen hatte, sorgfältig suchen und dann ehrenvoll bestatten. Er erteilte dem ehemaligen Konsul Palmatius, dem Senator Simplizius, dem Felix und der Blanda die Taufe; diese erlitten dann alle den Martertod. Daraufhin wurde er selbst ins Gefängnis geworfen. Dort heilte er wunderbarerweise den Soldaten Privatus, der ganz mit Geschwüren bedeckt war, und führte ihn zu Christus. Deshalb wurde dieser gleich nach der Annahme des Glaubens mit Bleiruten zu Tode gegeißelt und starb so. Kalistus regierte fünf Jahre, einen Monat und zwölf Tage. Er hielt im Monat Dezember fünf Weihen und weihte dabei 16 Priester, 4 Diakone und 8 Bischöfe. Nach langer Hungersqual und häufigen Geißelungen wurde er kopfüber in einen Brunnen geworfen und erlangte so die Marterkrone; es war zur Zeit des Kaisers Alexander. Er wurde in das Zömeterium des Kalepodius an der aurelischen Straße gebracht, beim 3. Meilenstein vor der Stadt, am 14. Oktober. Später wurde sein Leib in die Basilika der heiligen Jungfrau Maria jenseits des Tiber, die er erbaut hatte, übertragen; hier wird er unter dem Hochaltar hochverehrt.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)


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