Dienstag, 19. Januar 2016

Hl. Papst Fabian u. Sebastian, Martyrer

20. Januar
Fabian, aus Rom, regierte die Kirche von der Zeit des Maximin an bis zur Regierungszeit des Dezius. Er verteilte die Stadtbezirke unter sieben Diakone, die sich der Armen annehmen sollten. Ferner stellte er ebenso viele Subdiakone auf, welche die von sieben Schreibern aufgezeichneten Märtyrerakten sammeln sollten. Ebenso ordnete er an, daß jedes Jahr am Gründonnerstag der alte Chrisam verbrannt und neuer geweiht werden soll. Schließlich wurde er in der Verfolgung des Dezius am 20. Januar mit der Märtyrerkrone geschmückt und in der Grabstätte des Kallistus an der appischen Straße beigesetzt. 15 Jahre und 4 Monate lang hatte er den päpstlichen Thron inne gehabt. Fünfmal erteilte er im Dezember die heiligen Weihen, und zwar weihte er 22 Priester, 7 Diakone und 11 Bischöfe für verschiedene Orte. 
Sebastian stammte väterlicherseits aus Narbonne, mütterlicherseits aus Mailand. Wegen seiner vornehmen Abkunft und seiner Tüchtigkeit war er ein Liebling des Diokletian. Heimlich war er ein Christ und unterstützte als Führer der ersten Kohorte die Christen mit Rat und Tat. Wenn einer wegen allzu großer Marter den Mut verlieren wollte, ermunterte er ihn durch Zureden dermaßen, daß viele freiwillig sich für Jesus Christus den Henkern darboten. Zu diesen gehörten auch die Brüder Markus und Marzellianus, die zu Rom von Nikostratus in Verwahrung gehalten wurden. Dessen Frau Zoe erhielt auf die Fürbitte Sebastians die verlorene Sprache wieder. Als dies Diokletian vernahm, ließ er Sebastian rufen, erteilte ihm einen strengen Verweis und versuchte mit allen möglichen Mitteln, ihn vom Glauben an Christus abzubringen. Da er aber weder durch Versprechungen, noch durch Drohungen etwas erreichte, ließ er ihn an einen Pfahl binden und mit Pfeilen auf ihn schießen. Alle hielten ihn für tot und eine christliche Jungfrau namens Irene ließ ihn in der Nacht holen, um ihn zu bestatten. Da fand sie, daß er noch lebe, und sie pflegte ihn in ihrem Hause. In kurzer Zeit wurde er wieder gesund. Als er Diokletian begegnete, machte er ihm mit größter Freimütigkeit Vorwürfe wegen seiner Gottlosigkeit. Der Kaiser erschrak zunächst, als er ihn sah; denn er hatte ihn für tot gehalten. Dann aber geriet er über diesen unerhörten Vorfall und über die heftigen Vorwürfe Sebastians in Wut und ließ ihn so lange mit Ruten schlagen, bis er seinen Geist Gott zurückgab. Sein Leichnam wurde in eine Kloake geworfen. Lucina aber wurde von Sebastian im Schlafe belehrt, wo er liege und begraben sein wollte; daraufhin bestattete sie ihn bei den Katakomben; dort wurde zu Ehren des heiligen Sebastian eine berühmte Kirche erbaut.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)


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