Mittwoch, 21. Januar 2015

Vita vom hl. Hilarius aus dem Brevier

14. Januar
2. Nachtstunde

4. Lesung: Hilarius war aus vornehmem Geschlecht in Aquitanien geboren; er zeichnete sich aus durch Gelehrsamkeit und Beredsamkeit. Erst war er verheiratet; doch führte er schon damals ein Leben wie ein Mönch. Später wurde er wegen seiner besonderen Tugenden zum Bischof von Poitiers gewählt. Dieses Amt verwaltete er so treu, daß ihm von den Gläubigen das höchste Lob gespendet wurde. Als der Kaiser Konstantius die Katholiken, die nicht zur Partei der Arianer übertreten wollten, durch alle möglichen Schreckmittel, durch Beraubung ihrer Güter, Landesverweisung und durch jede Art von Grausamkeit belästigte, da stellte sich Hilarius den Arianern wie eine ganz feste Mauer entgegen und zog ihre ganze Wut auf sich. Er wurde lange verfolgt und schließlich durch die Ränke des Bischofs Saturnin von Arles auf der Synode von Beziers nach Phrygien verbannt. Dort erweckte er sogar einen Toten und schrieb zwölf Bücher über die Dreifaltigkeit gegen die Arianer. 

R. Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt: * denn meine Hand soll ihm helfen. V. Nichts soll der feind wider ihn vermögen und der Sohn der Verderbnis ihm nicht schaden. Denn meine ...

5. Lesung: Vier Jahre später fand zu Seleucia, einer Stadt in Isaurien, eine Synode statt, und Hilarius wurde gezwungen, ihr beizuwohnen. Von da kam er nach Konstantinopel. Als er sah, wie dort der Glaube in der größten Gefahr war, forderte er in drei öffentlichen Schreiben eine Aussprache beim Kaiser, um sich öffentlich mit seinen Gegnern über den Glauben auseinanderzusetzen. Aber die arianischen Bischöfe Ursacius und Valens, die Hilarius in seinen Schriften widerlegt hatte, fürchteten sich vor seiner Gelehrsamkeit, wenn er ihnen persönlich gegenüberstehen würde, und redeten dem Konstantius zu, er solle ihn unter dem Vorwand, als wolle er ihn auszeichnen, wieder in sein Bistum einsetzen. Als Hilarius also vom Kampfe mit den Irrlehrern heimkehrte, ward er von der ganzen Kirche Galliens, wie der heilige Hieronymus schreibt, mit Jubel aufgenommen. In sein Bistum begleitete ihn Martinus, der später Bischof von Tours wurde. Dieser machte unter seiner Leitung große Fortschritte, wie seine spätere Heiligkeit beweist. 

R. Ich habe Beistand ihm geliehen wider den Mächtigen und den auserwählten aus meinem Volke erhöht; * denn meine Hand soll ihm helfen. V. Ich habe David, meinen Knecht, gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt. Denn meine ...
6. Lesung: Hilarius verwaltete von da ab in großem Frieden die Kirche von Poitiers; er brachte es fertig, daß ganz Gallien die gottlose Lehre der Arianer aufgab. Er verfasste viele Schriften voll wundersamer Gelehrsamkeit. Der heilige Hieronymus schreibt an Läta, man könne sie alle ohne die geringste Gefahr eines Irrrtums lesen; dabei gebraucht er die Worte: Die Bücher des Hilarius kann man ohne Anstoß lesen. Er wurde in den Himmel aufgenommen am 14. Januar des Jahres 369 n. Chr. unter den Kaisern Valentinian und Valens. Da er von vielen Kirchenvätern und Konzilien als ausgezeichneter Lehrer der Kirche gefeiert und als solcher in einigen Diözesen auch verehrt wurde, hat ihn schließlich auf Bitten der Bischofsversammlung von Bordeaux und auf Vorschlag der Ritenkongregation Papst Pius IX. als Lehrer der gesamten Kirche erklärt und bestätigt und zugleich angeordnet, daß an seinem Feste die Messe und das Stundengebet von den Kirchenlehrern von allen zu beten ist.

R. Das ist der Mann, der vor Gott große Tugenden geübt und die ganze Erde mit seiner Lehre erfüllt hat; * er möge für die Sünden aller Völke um Vergebung flehen. V. Der ist es, der das Leben der Welt verschmäht hat und zum Himmelreich gelangt ist. Er möge ... Ehre sei ... Er möge ...
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 

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