14. Januar
2. Nachtstunde
4. Lesung: Hilarius war aus vornehmem Geschlecht in Aquitanien geboren; er
zeichnete sich aus durch Gelehrsamkeit und Beredsamkeit. Erst war er
verheiratet; doch führte er schon damals ein Leben wie ein Mönch. Später
wurde er wegen seiner besonderen Tugenden zum Bischof von Poitiers
gewählt. Dieses Amt verwaltete er so treu, daß ihm von den Gläubigen das
höchste Lob gespendet wurde. Als der Kaiser Konstantius die
Katholiken, die nicht zur Partei der Arianer übertreten wollten, durch
alle möglichen Schreckmittel, durch Beraubung ihrer Güter,
Landesverweisung und durch jede Art von Grausamkeit belästigte, da
stellte sich Hilarius den Arianern wie eine ganz feste Mauer entgegen
und zog ihre ganze Wut auf sich. Er wurde lange verfolgt und schließlich
durch die Ränke des Bischofs Saturnin von Arles auf der Synode von
Beziers nach Phrygien verbannt. Dort erweckte er sogar einen Toten und
schrieb zwölf Bücher über die Dreifaltigkeit gegen die Arianer.
R. Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt: * denn meine Hand soll ihm helfen. V. Nichts soll der feind wider ihn vermögen und der Sohn der Verderbnis ihm nicht schaden. Denn meine ...
5.
Lesung: Vier Jahre später fand zu Seleucia, einer Stadt in Isaurien, eine
Synode statt, und Hilarius wurde gezwungen, ihr beizuwohnen. Von da kam
er nach Konstantinopel. Als er sah, wie dort der Glaube in der größten
Gefahr war, forderte er in drei öffentlichen Schreiben eine Aussprache
beim Kaiser, um sich öffentlich mit seinen Gegnern über den Glauben
auseinanderzusetzen. Aber die arianischen Bischöfe Ursacius und Valens,
die Hilarius in seinen Schriften widerlegt hatte, fürchteten sich vor
seiner Gelehrsamkeit, wenn er ihnen persönlich gegenüberstehen würde, und
redeten dem Konstantius zu, er solle ihn unter dem Vorwand, als wolle
er ihn auszeichnen, wieder in sein Bistum einsetzen. Als Hilarius also
vom Kampfe mit den Irrlehrern heimkehrte, ward er von der ganzen Kirche
Galliens, wie der heilige Hieronymus schreibt, mit Jubel aufgenommen. In
sein Bistum begleitete ihn Martinus, der später Bischof von Tours
wurde. Dieser machte unter seiner Leitung große Fortschritte, wie seine
spätere Heiligkeit beweist.
R. Ich habe Beistand ihm geliehen wider den Mächtigen und den auserwählten aus meinem Volke erhöht; * denn meine Hand soll ihm helfen. V. Ich habe David, meinen Knecht, gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt. Denn meine ...
6. Lesung: Hilarius verwaltete von da ab in großem Frieden die Kirche von
Poitiers; er brachte es fertig, daß ganz Gallien die gottlose Lehre der
Arianer aufgab. Er verfasste viele Schriften voll wundersamer
Gelehrsamkeit. Der heilige Hieronymus schreibt an Läta, man könne sie
alle ohne die geringste Gefahr eines Irrrtums lesen; dabei gebraucht er
die Worte: Die Bücher des Hilarius kann man ohne Anstoß lesen. Er wurde
in den Himmel aufgenommen am 14. Januar des Jahres 369 n. Chr. unter den
Kaisern Valentinian und Valens. Da er von vielen Kirchenvätern und
Konzilien als ausgezeichneter Lehrer der Kirche gefeiert und als solcher
in einigen Diözesen auch verehrt wurde, hat ihn schließlich auf Bitten
der Bischofsversammlung von Bordeaux und auf Vorschlag der
Ritenkongregation Papst Pius IX. als Lehrer der gesamten Kirche erklärt
und bestätigt und zugleich angeordnet, daß an seinem Feste die Messe und
das Stundengebet von den Kirchenlehrern von allen zu beten ist.
R. Das ist der Mann, der vor Gott große Tugenden geübt und die ganze Erde mit seiner Lehre erfüllt hat; * er möge für die Sünden aller Völke um Vergebung flehen. V. Der ist es, der das Leben der Welt verschmäht hat und zum Himmelreich gelangt ist. Er möge ... Ehre sei ... Er möge ...
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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