Sonntag, 4. Januar 2015

Auslegung des hl. Abtes Bernhard - Fest des heiligsten Namens Jesu aus dem Brevier

Lesung aus dem hl. Evangelium nach Lukas

7. Lesung Kap.2,21

Auslegung des hl Abtes Bernhard: Ein großes und wunderbares Geheimnis Geheimnis: Der Knabe wird beschnitten und Jesus genannt. Was soll diese Zusammenstellung? Die Beschneidung scheint doch mehr den Erlösungsbedürftigen, als den Erlöser selbst anzugehen; der Erlöser sollte eher die Beschneidung an andern vornehmen, als sich beschneiden lassen. Beachte jedoch, daß er der Mittler ist zwischen Gott und den Menschen; darum nimmt er gleich von seiner Geburt an zum Göttlichen das Menschliche hinzu, zum Höchsten das Niedrigste. Er wird von einem Weibe geboren; doch diesem wird auf so wunderbare Weise die Fruchtbarkeit verliehen, daß die Blüte der Jungfräulichkeit keinen Schaden leidet. Er wird in Windeln eingewickelt, aber die Windeln werden selbst werden durch den Gesang der Engel geehrt. Er liegt verborgen in der Krippe; gleichzeitig aber wird er kundgemacht durch den am Himmel strahlenden Stern. So beweist auch die Beschneidung, daß er tatsächlich die Menschennatur angenommen hat; und der Name, der über alle Namen ist, deutet die Grüße seiner MAjestät an. Er wird beschnitten als echter Nachkomme Abrahams; er wird Jesus genannt als der wahre Sohn Gottes.

R. Bedrängnis und Schmerz bedrücken mich;* da rufe ich den Namen des Herrn an. V. Ein fester Turm ist der Name des Herrn; auf ihn vertraue ich, es wird mir geholfen. Da rufe ich ...

8. Lesung: Denn dieser mein Jesus trägt nicht wie so viele vor ihm einen inhaltslosen oder nichtssagenden Namen. Sein großer Name ist kein Bild, sondern Wirklichkeit. Vom Himmel ist ihm ja nach dem Zeugnis der Evangelisten dieser Name gegeben worden. So wurde er genannt vom Engel, noch bevor er im Mutterschoß empfangen war. Achte auch auf die tiefe Bedeutung des Wortes: nachdem Jesus geboren war. Jesus wird er von den Menschen genannt, nachdem er schon vom Engel so genannt worden war, bevor er im Mutterschoß empfangen war. Er ist nämlich zugleich der Heiland der Menschen und der Engel: Der Menschen von seiner Menschwerdung an, der Engel vom Anfang der Schöpfung an. Es wurde ihm, heißt es, der Name Jesus gegeben, wie er vom Engel genannt worden war. Durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache festgestellt; das nun, was bei der Weissagung nur kurz angedeutet ist, wird im Evangelium ganz klar als Menschwerdung gezeigt.

R. Ich vertraue auf Deinen Namen, Herr;* denn Du bist gütig gegen alle Deine Heiligen. V. LAss uns preisen Deinen heiligen Namen und an Deinem Lob uns freuen. Denn Du ... Ehre ... Denn Du ...

9. Lesung: Mit Recht also wird das Kind, das uns geboren worden ist, bei der Beschneidung Heiland genannt, weil es von da ab für unser Heil zu wirken begann und sein makelloses Blut für uns vergoß. Deshalb sollten die Christen gar nicht mehr fragen, weshalb sich Christus der Herr der Beschneidung unterwerfen wollte. Er hat sich aus dem selben Grund beschneiden lassen, weshalb er auch geboren wurde, weshalb er auch den Tod erlitten hat. Nichts davon tat er um seinetwillen, sondern alles um der Auserwählten willen. Er ist nicht in Sünden geboren, er wurde durch die Beschneidung nicht von Sünden befreit; er ist auch nicht für seine Sünden gestorben, wohl aber für unsere Sündenschuld. Wie er, heißt es, vom Engel genannt wurde, ehe er im Mutterschoß empfangen war. Der Name wurde genannt, nicht beigelegt; denn er kommt ihm von Ewigkeit her zu. Zu seiner eigentlichen Natur gehört es, daß er Heiland ist; dieser Name ist ihm angeboren, nicht beigelegt von einem Menschen oder von einem Engel. Tedeum.

Laudes
Ant.1. Wie ausgegossenes Öl * ist Dein Name; darum lieben Dich die jungen Leute.
Psalmen vom Sonntag S.7
2. Wisset, * daß der Herr selbst unser Gott ist; sein Name bleibt in Ewigkeit.
3. Es dürstet * meine Seele nach Deinem heiligen Namen, Herr.
4. Gepriesen sei * Dein heiliger und gloreicher Name; er sei gelobt und hocherhoben in Ewigkeit.
5. Ihr Jünglinge und Jungfrauen, * Greise und Kinder, lobt den Namen des Herrn; denn nur sein name ragt so hoch empor.

Kapitel Philipp. 2,8-10
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 

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