Mittwoch, 3. Dezember 2014

Hl. Bischof und Kirchenlehrer Ambrosius - Vita aus dem Brevier

7. Dezember
Ambrosius, Bischof von Mailand, war der Sohn des römischen Bürgers Ambrosius; er wurde geboren, als sein Vater Statthalter in Gallien war. In seinem Munde soll sich einmal, als er noch ein Kind war, ein Bienenschwarm niedergelassen haben; dies war ein Vorzeichen für die göttliche Beredsamkeit dieses Mannes. In Rom bildete er sich in den höheren Wissenschaften aus. Bald erhielt er von dem Präfekten Probus die Statthalterschaft von Ligurien und Aemilien übertragen, so kam er später auf Befehl des genannten Probus, mit der nötigen Vollmacht versehen, nach Mailand, wo nach dem Tode des arianischen Bischofs Auxentius das Volk über die Wahl des Nachfolgers sich nicht einigen konnte. Ambrosius ging daher, wie es sein Amt erforderte, in die Kirche, um die erregte Volksmenge zu beruhigen. Als er eine treffliche Rede über die Ruhe und die Eintracht im Staate hielt, rief plötzlich ein Knabe: Ambrosius soll Bischof sein. Die ganze Volksmenge stimmte in diesen Ruf ein und begehrte Ambrosius zum Bischof. Ambrosius weigerte sich und wollte den Bitten des Volkes Widerstand leisten. Da wurde das heiße Begehren des Volkes dem Kaiser Valentinian überbracht. Diesem war es sehr willkommen, daß ein Mann, den er zum Richteramt auserlesen hatte, nun zum Priesteramt erwählt wurde. Auch dem Präfekten Probus war diese Nachricht sehr angenehm; er hatte zu Ambrosius schon bei seiner Abreise gleichsam prophetisch gesprochen: Gehe hin und handle nicht wie ein Richter, sondern wie ein Bischof! Da nun zu dem Wunsche des Volkes auch noch der Wille des Kaisers kam, ließ sich Ambrosius taufen (er war nämlich noch Taufschüler), empfing die heiligen Weihen und übernahm nach Einhaltung aller von der Kirche vorgeschriebenen Weihestufen am 8. Tag, dem 7. Dezember, das Bischofsamt. Als Bischof verteidigte er mit größtem Eifer den katholischen Glauben und die kirchliche Zucht; er bekehrte viele Arianer und andere Ketzer zum wahren Glauben; unter ihnen war auch der heilige Augustinus, die größte Leuchte der Kirche, den er für Jesus Christus gewann. Nach der Ermordung des Kaisers Gratian ging Ambrosius zweimal als Gesandter zu dessen Mörder Maximus; und als dieser sich weigerte, Buße zu tun, hob er die Gemeinschaft mit ihm auf. Dem Kaiser Theodosius verbot er den Eintritt in die Kirche wegen des Blutbades, das er zu Thessalonich angerichtet hatte. Als dieser sagte: Auch König David ist ein Ehebrecher und Mörder gewesen, da erwiderte ihm Ambrosius: Wenn du ihm in seinen Verwirrungen gefolgt bist, so folge ihm auch in seiner Buße! Daraufhin übernahm Theodosius demütig die öffentliche Buße, die er ihm auferlegte. Nachdem der heilige Bischof die größten Mühen und Sorgen für die Kirche Gottes auf sich genommen und auch mehrere ausgezeichnete Bücher geschrieben hatte, sagte er, noch bevor er krank wurde, den Tag seines Todes voraus. Der Bischof von Vercelli Honoratus eilte auf den dreimaligen Ruf Gottes hin zu dem Kranken und reichte ihm den heiligen Leib des Herrn. Daraufhin legte er seine Hände kreuzweise zusammen und gab betend seine Seele Gott zurück am 4. April des Jahres 397 nach Christi Geburt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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