Montag, 15. Dezember 2014

7. Tag in der Oktav von Mariä Empfängnis - Brevier - hl. Sophronius

14. Dezember

7. Lesung aus dem hl. Evangelium nach Lukas Kap. 1, 26-28
Auslegung des hl. Bischofs Sophronius

Wahrhaftig, du bist gebenedeit unter den Frauen; denn du hast den Fluch Evas in Segen verwandelt; du hast es erreicht; daß Adam, der früher vom Fluch getroffen am Boden lag, durch dich gesegnet wurde. Wahrhaftig, du bist gebenedeit unter den Frauen; denn der Segen des Vaters hat durch dich den Menschen wieder entgegengeleuchtet und hat sie vom alten Fluche erlöst. Wahrhaftig, du bist gebenedeit unter den Frauen; denn durch dich erlangen deine Voreltern das Heil. Du sollst ja den Heiland zur Welt bringen, der ihnen das Heil von Gott schenken wird. Wahrhaftig, du bist gebenedeit unter den Frauen; denn du hast ohne Samen jene Frucht hervorgebracht, die der Welt Segen spendet und sie von dem dornenbringenden Fluche erlöst. Wahrhaftig, du bist gebenedeit unter den Frauen; denn obwohl du deiner Natur nach nur ein Weib bist, darfst du dennoch wirklich Gottesmutter werden. Denn wenn derjenige, der aus dir geboren wird, wirklich der menschgewordene Gott ist, dann wirst du selbst mit vollem Recht Gottesmutter genannt, weil du tatsächlich Gott das Leben gibst.

R. Ein verschlossener Garten ist meine geliebte Braut, ein verschlossener Garten, eine versiegelte Quelle.* Was von dir ausgeht ist wie ein Paradies, o Maria. V. Öffne mir, mein Liebling, meine Freundin, meine Taube, meine Unbefleckte. Was von dir ...

8. Lesung: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden, unvergängliche Gnade; du hast Gnade bei Gott gefunden, die jede andere Gnade übersteigt; du hast Gnade bei Gott gefunden, Gnade, die es wert ist, daß man mit ganzem Herzen nach ihr verlangt; du hast Gnade bei Gott gefunden, die herrlichste von allen Gnaden; du hast Gnade bei Gott gefunden, die niemals verwelkt; du hast Gnade bei Gott gefunden, die dich selig macht; du hast Gnade bei Gott gefunden, die durch keinen Sturm erschüttert wird; du hast Gnade gefunden bei Gott, die völlig unbesiegbar ist; du hast Gnade gefunden bei Gott, die ewig dauern wird. Wohl waren auch andere, und zwar sehr viele, vor dir durch hervorragende Heiligkeit ausgezeichnet; aber keinem wurde wie dir die Gnade in ihrer Fülle gewährt; keiner wurde zu einer solchen Herrlichkeit wie du erhoben; keiner wurde so früh wie du von der reinigenden Gnade erfasst; keiner strahlte so hell wie du im himmlischen Lichte; keiner wurde wie du über alles Hohe emporgehoben.

R. Hoch preist meine Seele den Herrn. * Denn großes hat an mir getan, der mächtige und dessen Name heilig ist. V. Siehe selig werden mich von jetzt ab preisen alle Geschlechter. Denn Großes ... 

9. Lesung: Und dies mit Recht; denn keiner ist Gott so nahe gekommen wie du; keiner ist so wie du von Gott mit Gnaden ausgestattet worden; keiner ist so wie du  der Gnade Gottes teilhaftig geworden. Du überragst alles, was unter den Menschen irgendwie emporragt; du übertriffst alle Gnadengeschenke, die von Gottes Güte je auf die Menschen ausgegossen wurde. Du bist ja reicher als alle anderen durch den Besitz Gottes, der in dir wohnt. Keiner konnte so Gott umfangen; keiner konnte so die Gegenwart Gottes genießen; keiner war würdig, so von Gott erleuchtet zu werden. Deshalb hast du nicht allein Gott, den Schöpfer und Herrn aller Dinge, in dich aufgenommen, sondern du besitzest ihn; aus dir wurde er - unfaßlich zwar ist es - geboren, du hast ihn in deinem Schoß getragen und ihn geboren, ihn, der alle Menschen vom Fluche des Stammvaters erlöst und ihnen das Heil schenkt, das kein Ende hat. Und darum habe ich dir zugerufen und will dir nochmals laut zurufen: Sei gegrüßt du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen.

Tedeum
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)   

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