Donnerstag, 11. Dezember 2014

5. Tag der Oktav von Mariä Empfängnis - hl. Tharasius (Brevier)

12. Dezember
Luk Kap. 1, 26-28
3. Nachtstunde 
7. Lesung Kap.1, 26-28 und Auslegung des hl. Bischofs Tharasius

Mit welchen Lobsprüchen sollen wir dich überhäufen, Maria? Du makelloses Kind! Du unbefleckte Jungfrau! Du Zierde der Frauen, du Glanz der Mädchen! Du heilige Jungfrau-Mutter, du Gebenedeite unter den Frauen! Du bist berühmt um deiner unschuld willen, bist mit Jungfräulichkeit ausgestattet! Du sühnest Adams Fluch, du löstest Evas Schuld; du bist das ganz reine Opfer Abels, die Freude der Stammeltern, eine makellose Gabe. Du bist des Enos Hoffnung auf Gott, die keine Enttäuschung erleidet; du bist die dem Enoch geschenkte Huld, sein Übergang zu einem sicheren Leben. Du bist die Arche Noes, die Vermittlerin der zweiten Wiedergeburt bei Gott. Du bist der leuchtende Glanz der königlichen und priesterlichen Würde Melchisedechs, du Abrahams festes Vertrauen, sein Gehorsam und sein Glaube an die Verheißung der künftigen Nachkommenschaft. Du bist Isaaks neues OPfer, ein geistiges Brandopfer; du bist der Grund der Himmelsleiter Jabobs, der edelste Ausdruck seiner auf zwölf Stämme verteilten Nachkommenschaft. Du bist als leibliche Tochter Judas erschienen; du bist Josephs Schamhaftigkeit und des alten Ägypten, d.h. der jüdischen Synagoge, Zerstörung, du Makellose. Du bist des Moses, des Gesetzgebers, göttliches Buch; darin ist das Geheimnis der Wiedergeburt eingetragen und mit Gottes Finger ist darin das Gesetz geschrieben so wie auf den Tafeln von Sinai; danach wird das neue Israel befreit werden von der Knechtschaft der geistigen Ägypter: das alte Volk wurde in der Wüste mit Manna und Wasser aus dem Felsen gelabt; der Fels aber war Christus, der aus deinem Schoß hervorgehen sollte wie ein Bräutigam aus seinem Gemach. Du bist der blühende Stab Aarons, du die Tochter Davids, in Goldgewand gekleidet, bunt geschmückt.

R. Ein verschlossener Garten ist meine geliebte Braut, ein verschlossener Garten, eine versiegelte Quelle.* Was von dir ausgeht ist wie ein Paradies, o Maria. V. Öffne mir, mein Liebling, meine Freundin, meine Taube, meine Unbefleckte. Was von dir ...

8. Lesung: Du bist der Spiegel der Propheten, die Erfüllung ihrer Weissagungen. Dich hat Ezechiel mit Prophetenblick die verschlossene Tür genannt, durch die nie ein Mensch hindurchgehen wird, nur Gott, der Herr allein; und der wird die Tür verschlossen lassen. Du bist der Zweig Jesses, von dem Isaias, der Künder ganz großer Dinge, spricht; aus ihm soll die Blume Christus aufblühen; er wird die Triebe der Laster mit der Wurzel ausrotten und Pflanzen göttlicher Erkenntnis auf den Acker setzen. Auf dich hat Jeremias schon hingewiesen, als er sprach: Seht, es kommen die Tage, spricht der Herr, wo ich mit dem Hause Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, wie ich ihn begründet habe mit ihren Vätern; damit zeigte er die Ankunft und die Geburt deines Sohnes an und rief das Volk der Heiden von den Grenzen der Erde her zur Anbetung Gottes. Dich kündet auch Daniel, der Mann des großen Verlangens, als den hohen Berg, von dem Christus, der Grundstein, sich lüsen und das Götzenbild der vielgestaltigen Schlange umstürzen und zertrümmern wird. Dich ehre ich als das makellose Lamm, dich preise ich als die Gnadenvolle, dich besinge ich als die reine und unbefleckte Wohnung Gottes. Und fürwahr, als die Sünde übergroß wurde, floß auch die Gnade überreich herab. Durch eine Frau haben wir den Tod verdient, durch eine Frau wird er wieder alles gutmachen. Durch die Schlange haben wir eine bittere Speise empfangen; durch ihn dagegen werden wir wieder genährt mit der Speise der Unsterblichkeit. Die erste Mutter Eva hat Kain zur Welt gebracht, den Fürsten des Neides und der Bosheit; dein eingeborener Sohn wird der Erstgeborene des Lebens und der Auferstehung sein. O unerhörtes Wunder? O staunenswerte Neuheit! O Weisheit, die mit keinem Wort wiederzugeben ist.

R. Hoch preist meine Seele den Herrn. * Denn großes hat an mir getan, der mächtige und dessen NAme heilig ist. V. Siehe selig werden mich von jetzt ab preisen alle Geschlechter. Denn Großes ...

9. Lesung: Wir aber, das Volk Gottes, das heilige Geschlecht, die gottgefällige Gemeinde, die Kinder der Taube und Sprossen der Gnade, wir wollen an diesem Fest der Jungfrau mit reinem Herzen und unbefleckten Lippen vielstimmige, wohlklingende Lieder emporsenden. Dies hohe, erhabene Fest, der Freudentag der Engel, des Lobes der Menschen würdig, wollen wir in gebührender Weise begehen und wollen alle zusammen so wie der Engel in Ehrfurcht und heiliger Freude rufen: Ave! Sei gegrüßt! Sei gegrüßt, du Wonne des Vaters; durch dich ist bis an die fernsten Grenzen der Erde die Kenntnis von Gott gedrungen. Sei gegrüßt du Wohnstatt des Sohnes; aus dir ist er mit dem Fleische umhüllt hervorgegangen. Sei gegrüß;, du unaussprechliche Wohnung des Heiligen Geistes. Sei gegrüßt; du bist heiliger als die Cherubim. Sei gegrüßt; du bist ruhmvoller als die Seraphim. Sei gegrüßt; du bist weiter als der Himmel. Sei gegrüßt; du leuchtest heller als die Sonne. Sei gegrüßt; du glänzt mehr als der Mond. Sei gegrüßt; du bist wie der Sterne vielfältiger Glanz. Sei gegrüßt; du leichte Wolke; du spendest Regen vom Himmel. Sei gegrüßt; du heiliger Rauch; du hast den Geist der Bosheit von der Erde verscheucht. Sei gegrüßt; dir galt das edle Loblied der PRopheten. Sei gegrüßt; dich haben die Apostel auf der ganzen Welt verkündet. Sei gegrüßt; du bist das ruhmvolle Bekenntnis der Martyrer. Sei gegrüßt; du lobwürdige Predigt der Patriarchen. Sei gegrüßt; du höchste Zier der Heiligen. Sei gegrüßt, die Ursache des Heiles des Heiles für alle Sterblichen. Sei gegrüßt, du Königin, du Freidensstifterin; Sei gegrüßt, du makellose Zierde der Mütter! Sei gegrüßt, du Mittlerin für alle, die unter dem Himmel sind; sei gegrüßt, du hast die ganze Welt erneuert! Sei gegrüßt du Gnadenvolle; der Herr ist mit dir; er, der vor dir war, der aus dir stammt, der mit uns ist. Ihm sein Lob mit dem Vater und mit dem Heiligsten, Leben spendenden Geiste, jetzt und immer und durch alle Ewigkeit. Amen.

Tedeum.
 (aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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