Dienstag, 2. Dezember 2014

1. Adventsonntag - Hl. Papst Gregor aus dem Brevier

Auslegung Lukas 21, 25-33

Unser Herr und Heiland will uns stets vorbereitet finden; darum kündet er uns hier das Unheil an, das die Welt treffen wird, wenn sie ihrem Ende naht. Er will uns damit von der Liebe zu ihr abhalten. Er offenbart uns, welche Erschütterungen und Zerstörungen ihrem Ende vorausgehen, auf daß wir, wenn wir in ruhigen Zeiten vor Gott keine Ehrfurcht haben, doch wenigstens durch diese schauerlichen Ereignisse erschüttert werden und vor seinem nahen Gerichte Furcht bekommen. Vor dem Abschnitte des heiligen Evangeliums, welchen ihr, geliebte Brüder, eben vernommen habt, sprach unser Herr: Volk wird wider Volk und Reich wider Reich aufstehen und es werden große Erdbeben hier und dort sein, Seuchen und Hungersnot. Und nach einigen Zwischensätzen fügte er die Stelle an, die ihr soeben gehört habt: Es werden Zeichen an der Sonne, an dem Monde und an den Sternen sein und auf Erden große Angst unter den Völkern wegen des ungestümen Rauschens des Meeres und der Fluten. Einiges davon haben wir tatsächlich schon in Erfüllung gehen sehen, vom anderen müssen wir fürchten, daß es auch bald eintreffe wird. Wie Volk gegen Volk aufsteht und auf Erden große Angst herrscht, ersehen wir in unseren Tagen noch deutlicher, als wir es in der Geschichte lesen. Daß Erdbeben schon zahlreiche Städte verwüsteten, habt ihr häufig aus anderen Weltgegenden gehört. Seuchen verlassen uns fast nimmer. Zeichen an Sonne und Mond und den Sternen haben wir zwar noch keine auffallenden bemerkt, aber daß auch diese nicht länger mehr ausbleiben werden, können wir schon aus der Veränderung der Luft schließen.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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