Sonntag, 7. September 2014

Fest der Geburt der hl. Jungfrau Maria - Predigt des hl. Priesters Hieronymus (aus dem Brevier)

8. September

Matth. 1, 1-16
Bei Isaias lesen wir: Wer mag sein Geschlecht beschreiben? Glauben wir nicht, der Evangelist stehe im Widerspruch zum Propheten, da er aufzuzählen beginnt, was jener für unmöglich erklärt. Dort ist vom Ursprung seiner Gottheit, hier von seiner Menschwerdung die Rede. Er beginnt mit seiner leiblichen Abstammung, damit wir durch seine menschliche Natur seine Gottheit erkennen. Er war der Sohn Davids, der Sohn Abrahams. Die Reihenfolge ist hier umgekehrt, doch diese Umstellung war notwendig. Hätte er zuerst Abraham genannt und dann erst David, dann hätte er Abraham noch einmal erwähnen müssen, als er den Stammbaum ausführen wollte. Er nannte ihn den Sohn dieser beiden, die anderen ließ er aus. Es war ja auch nur an diese beiden die Verheißung von Christus ergangen. An Abraham war sie ergangen; es heißt ja: In deinem Nachkommen, d.i. in Christus, sollen gesegnet werden alle Völker. An David: Auf deinem Thron soll stets ein Sprosse deines Leibes thronen. Von Judas und der Thamar stammte ab Phares und Zara. Man muß beachten, daß beim Stammbaum unseres Heilandes keine heilige Frau erwähnt wird, sondern nur solche, die die Heilige Schrift tadeln muß. Er, der wegen der Sünde kam, wollte von Sündern geboren werden, um die Sünden aller zu tilgen. Darum wird weiter unten auch Ruth, die Moabitin, und Bethsabee, das Weib des Urias, erwähnt.
 (aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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