4. August
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
Dominikus wurde zu Caleruega in Spanien aus der adligen Familie
Guzman geboren. Zu Palencia studierte er die schönen Wissenschaften und
Theologie. Bei diesen Studien machte er sehr gute Fortschritte. Zunächst
wurde er Regularkanoniker an der Kirche zu Osma, dann der Stifter des
Ordens der Predigerbrüder. Als seine Mutter seiner Geburt entgegensah,
schien es ihr im Traum einmal, sie trage in ihrem Schoß ein Hündlein mit
einer Fackel im Maul, mit der dieses dann nach seiner Geburt die ganze
Welt in Brand steckte. Durch diesen Traum wurde darauf hingewiesen, wie
durch das Licht seiner Heiligkeit und Gelehrsamkeit die Völker zur
christlichen Frömmigkeit angefeuert werden sollten. Der Erfolg
bestätigte die Wahrheit dieses Traumes. Er tat das nämlich selbst in
eigener Person und erreichte es auch später durch seine Ordensbrüder. Seine Fähigkeiten und seine Tüchtigkeit zeigte sich vor allem bei der
Bekämpfung der Irrlehrer, die durch schlimme Lehren die Bewohner von
Toulouse zu verführen suchten. Mit dieser Aufgabe war er sieben Jahre
lang beschäftigt. Dann kam er mit dem Bischof von Toulouse nach Rom zum
Laterankonzil, damit der Orden, den er gegründet, von Innozenz III. die
Bestätigung erhalte. Während man noch darüber beriet, kehrte Dominikus
auf die Mahnung des Papstes hin zu den Seinen zurück, um sich eine Regel
zu wählen. Nach Rom zurückgekehrt erlangte er von Honorius III., dem
unmittelbaren Nachfolger des Innozenz, die Bestätigung des
Predigerordens. Zu Rom gründete er zwei Klöster, eins für Männer und eins
für Frauen. Auch erweckte er drei Tote zum Leben und wirkte noch viele
andere Wunder; So begann der Predigerorden sich wunderbar auszubreiten. Durch seine Bemühungen entstanden überall in der Welt Klöster, und
zahllose Menschen begannen ein heiliges, frommes Leben. Da fiel er im
Jahre des Heils 1221 zu Bologna in eine Fieberkrankheit. Er erkannte,
daß er daran sterben werde, rief darum seine Brüder und Schüler im Orden
zusammen und ermahnte sie zur Reinheit und Unschuld. Alsdann hinterließ
er ihnen als sicheres Erbteil in seinem Testament die Liebe, die Demut
und die Armut. Unter den Gebeten seiner Brüder entschlief er im Herrn
bei den Worten: Kommt, ihr Heiligen Gottes, eilt ihm entgegen, ihr
Engel! Es war am 6. August. Gregor IX. nahm ihn später in die Zahl der
Heiligen auf.
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