Donnerstag, 7. August 2014

Fest der Kirchweih von Maria Schnee - aus dem Brevier

5. August
Zur Zeit des Papstes Liberius weihten der römische Patrizier Johannes und seine ihm ebenbürtige Gattin - sie hatten keine Kinder, die sie als Erben ihres Vermögens einsetzen konnten - ihren ganzen Besitz der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria und flehten ohne Unterlaß inständigst zu ihr, sie möge ihnen auf irgendeine Weise zu erkennen geben, zu welchem frommen Zweck sie das Geld verwendet wissen wolle. Ihre von Herzen kommenden Bitten und Gebete erhörte die heilige Jungfrau Maria gütig und bestätigte dies durch ein Wunder. Am 5. August, zu einer Zeit also, wo in Rom gewöhnlich die größte Hitze herrscht, bedeckte eines Nachts Schnee einen Teil des esquilinischen Hügels. In der gleichen Nacht forderte die Gottesmutter den Johannes und seine Gattin getrennt im Traume auf, sie sollten an dem Orte, den sie mit Schnee bedeckt sähen, eine Kirche bauen, die zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht werden solle; auf diese Weise wolle sie von ihnen als Erbin eingesetzt werden. Als Johannes dies dem Papste Liberius berichtete, sagte ihm dieser, er habe im Traume das Gleiche erfahren. Der Papst zog deshalb in einer feierlichen Prozession mit den Priestern und dem Volke zu dem schneebedeckten Hügel und bezeichnete daselbst den Platz für die Kirche, die dann auf Kosten des Johannes und seiner Gattin erbaut wurde. Später wurde sie von Sixtus III. wiederhergestellt. Zunächst wurde sie verschieden benannt: Basilika des Liberius, St. Maria bei der Krippe. Als es aber bereits viele Kirchen zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria in Rom gab, nannte man diese Basilika, die durch dieses unerhörte Wunder vor den übrigen Kirchen gleichen Namens hervorragt, Santa Maria Maggiore (d.h. die größere). So wird schon durch den Namen ihre bevorzugte Stellung zum Ausdruck gebracht. Die Erinnerung an ihre Einweihung wird wegen des Schnees, der an diesem Tag wunderbarerweise fiel, jedes Jahr feierlich begangen.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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