Donnerstag, 7. August 2014

9. Sonntag nach Pfingsten - Hl. Augustinus aus dem Brevier

Geliebteste Brüder! Im Anschluss an die Lesungen, die in diesen Tagen treffen, habe ich schon häufig die Mahnung ausgesprochen, nicht dem Buchstaben zu folgen, der tötet, und dabei auf den Sinn nicht zu achten, der Leben bringt. Denn der Apostel sagt: der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. Wenn wir nur auf das achten wollen, was der Buchstabe sagt, dann werden wir nur geringe oder fast gar keine Erbauung aus den LEsungen des Gotteswortes schöpfen. Denn alles, was vorgelesen wurde, war ein Vorbild und ein Hinweis auf das, was kommen sollte. Bei den Juden war es vorgebildet, an uns ist es durch die Gnade Gottes in Erfüllung gegangen. Der Gottesmann Elias war ein Vorbild unseres Herrn und Erlösers. Denn wie Elias von den Juden Verfolgung erleiden musste, so wurde auch der wahre Elias, unser Herr, von den Juden verworfen und verkannt. Elias wandte sich ab von seinem Volke; auch Christus verließ die Synagoge. Elias ging in die Wüste von Raben bedient und unterhalten; Christus wird in der Wüste dieser Welt durch den Glauben der Heiden gelabt. Die Raben, die auf Befehl des Herrn dem Gottesmann Elias dienten, deuteten auf das Volk der Heiden hin. Darum heißt es auch von der Kirche in den Heidenländern: Ich bin von dunkler Farbe, aber wohlgestaltet, Tochter JErusalems. Inwieweit ist die Kirche von dunkler Farbe, aber wohlgestaltet? Dunkelfarbig ist sie von Natur aus, wohlgetaltet ist sie durch die Gnade. Wieso dunkelfarbig? Es heißt ja: In Ungerechtigkeit bin ich empfangen, in Sünden schon hat meine Mutter mioch geboren. Wieso wohlgestaltet? Es heißt doch: besprengt mic mit ysop, und ich werde rein; wasche mich, dann werde ich weißer als der Schnee.

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