Freitag, 4. Juli 2014

Hl. Jungfrau Martha - Vita aus dem Brevier

29. Juli
Martha stammte von vornehmen, begüterten Eltern; noch mehr aber wurde sie bekannt wegen der gastlichen Aufnahme Christi, des Herrn. Nach seiner Himmelfahrt wurde sie mit ihrem Bruder, ihrer Schwester, ihrer Dienerin Marcella und Maximin, einem der 72 Jünger des Herrn, der ihre ganze Familie getauft hatte, und mit vielen anderen Christen von den Juden ergriffen, auf ein Schiff ohne Segel und Ruder gebracht und dem weiten Meere zum sicheren Untergang preisgegeben. Das Schiff landete jedoch unter Gottes Leitung bei Marseille; alle Insassen blieben unversehrt. Auf dieses Wunder und ihre Predigt hin glaubten zunächst die Bewohner von Marseille, dann die von Aix und die benachbarten Völkerschaften an Christus. Lazarus wurde zum Bischof von Marseille, Maximin zum Bischof von Aix erwählt. Magdalena aber, die schon immer gewohnt war, zu beten und zu den Füßen des Herrn zu sitzen, begab sich in eine einsame Höhle auf einen sehr hohen Berg, um den besten Teil, den sie sich erwählt hatte, die Betrachtung der himmlischen Seligkeit, zu genießen. Sie lebte dort 30 Jahre, von jedem Verkehr mit Menschen abgeschnitten, und wurde während dieser Zeit täglich von den Engeln emporgetragen und durfte die Loblieder der himmlischen Geister hören. Martha aber flößte durch ihre wunderbare Heiligkeit und ihre Liebe den Herzen aller Bewohner von Marseille Liebe und Bewunderung ein; sie zog sich mit einigen ehrbaren Frauen an einen von Männern völlig abgeschnittenen Ort zurück und lebte dort in höchst rühmenswerter Frömmigkeit und Klugheit lange Zeit; nachdem sie ihren Tod lange vorher schon vorausgesagt hatte und durch Wunder verherrlicht worden war, ging sie schließlich zum Herrn ein, am 29. Juli. Ihr Leib wird bei Tarascon hochverehrt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 

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