Montag, 30. Juni 2014

Hl. Johannes und Paulus - Vita aus dem Brevier

26. Juni
Johannes und Paulus waren Brüder aus Rom. Sie verwendeten das Vermögen, das sie von Konstantia, der Tochter Konstantins, für ihre aufmerksamen, treuen Dienste geerbt hatten, zur Unterstützung der Armen Christi. Von Julian, dem Abtrünnigen, wurden sie eingeladen, in den Kreis seiner vertrauten Freunde einzutreten. Sie erklärten aber freimütig, sie wollten nicht mit ihm zusammensein, da er Jesus Christus untreu geworden sei. Da gab er ihnen zehn Tage Bedenkzeit und ließ sie wissen, wenn sie sich bis zu diesem Tage ihm nicht anschließen und dem Jupiter opfern wollten, müßten sie sicher sterben. In der Zwischenzeit verteilten sie alles, was sie noch besaßen, an die Armen, um ganz ungehindert zum Herrn eilen zu können, und um möglichst vielen zu helfen, von denen sie dann in die ewigen Wohnungen aufgenommen würden. Am zehnten Tage wurde Terentianus, der Führer der Leibwache, zu ihnen gesandt mit einem Bild des Jupiter, das sie nun anbeten sollten; er teilte ihnen den Befehl des Kaisers mit, wenn sie dem Jupiter keine Verehrung erweisen wollten, müßten sie sterben. Sie waren gerade beim Beten und gaben ihm zur Antwort, sie verehrten Christus mit Herz und Mund als Gott und würden für diesen Glauben ohne Bedenken den Tod erleiden. Terentianus aber fürchtete, es könnte ein Aufruhr im Volke entstehen, wenn sie öffentlich hingerichtet würden. Darum ließ er sie in ihrem Hause, in dem sie wohnten, enthaupten und ebenda auch heimlich bestatten; es war am 26. Juni. Dann sprengte er das Gerücht aus, Johannes und Paulus seien verbannt worden. Jedoch ihr Tod wurde von unreinen Geistern, die viele Menschen heimsuchten, bekanntgemacht. So wurde auch der Sohn des Terentianus von einem bösen Geiste erfaßt; als man ihn aber an das Grab der Martyrer führte, wurde er wieder frei. Auf dieses Wunder hin glaubte er und ebenso auch sein Vater Terentianus an Christus. Von ihm soll sogar das Leben der heiligen Martyrer aufgezeichnet worden sein. (aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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