Freitag, 6. Juni 2014

Hl. Bekenner Antonius von Padua - Vita aus dem Brevier

13. Juni
Antonius wurde zu Lissabon in Portugal von ehrbaren Eltern geboren und von ihnen fromm erzogen. Als Jüngling trat er in die Genossenschaft der regulierten Chorherrn ein. Als aber die Leichname von fünf seligen Martyrern aus dem Franziskanerorden, die kurz zuvor in Marokko um des christlichen Glaubens willen gemartert worden waren, nach Coimbra übertragen wurden, da packte ihn die Sehnsucht nach dem Martyrium und er trat in den Franziskanerorden über. Bald darauf machte er sich, von demselben Verlangen getrieben, auf den Weg zu den Sarazenen; er wurde jedoch von einer Krankheit befallen und zur Umkehr gezwungen. Zu Schiff suchte er die Küste Spaniens zu erreichen, wurde aber durch einen heftigen Sturm nach Sizilien verschlagen. Von Sizilien ging er nach Assisi zum Generalkapitel, dann zog er sich in die Einsiedelei auf dem Monte Paolo in Ämilien zurück; dort widmete er sich lange Zeit der Betrachtung, dem Fasten und Wachen. Später erhielt er die heiligen Weihen und wurde zur Verkündigung des heiligen Evangeliums ausgesandt; durch seine Klugheit und seine Rednergabe erreichte er sehr viel und machte solchen Eindruck, daß ihn der Papst, als er ihn einmal predigen hörte, die Arche des Bundes nannte. Insbesondere bekämpfte er machtvoll die Irrlehren und wurde darum der ständige Ketzerhammer genannt.
Wegen seiner ausgezeichneten Gelehrtsamkeit wurde er der erste in seinem Orden, der zu Bologna und anderswo die Heilige Schrift erklärte und die Studien seiner Mitbrüder leitete. Nachdem er viele Länder durchzogen hatte, kam er ein Jahr vor seinem Tode nach Padua; auch dort hinterließ er glänzende Proben seiner Heiligkeit. Nachdem er vieles für die Ehre Gottes geleistet hatte, durch seine Verdienste und durch Wunder berühmt geworden war, entschlief er selig im Herrn am 13. Juni im Jahre des Heils 1231; Papst Gregor IX. nahm ihn in die Zahl der heiligen Bekenner auf. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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