Mittwoch, 11. Juni 2014

Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit - 1. Sonntag nach Pfingsten - Hl. Gregor von Nazianz (aus dem Brevier)

Matth. 28,18-20
Lesung 7-9

Auslegung des hl. Gregor von Nazianz

Welcher katholische Christ wüßte nicht, daß der Vater wahrhaft Vater, der Sohn wahrhaft Sohn und der Heilige Geist, wahrhaft Heiliger Geist ist? Der Herr sagt ja selbst zu seinen Aposteln: Gehet hin und taufet alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Das ist die wahre Dreifaltigkeit; sie stellt eine vollkommene Einheit dar; wir bekennen sie als e i n e Wesenheit. Denn wir nehmen nicht, wie bei körperlichen Dingen in Gott eine Teilung vor, sondern wir glauben auf Grund der Macht der göttlichen Natur, die nichts stoffliches in sich trögt, daß die genannten Personen wirklich existieren und bekennen zugleich, daß die göttliche Natur ein Wesen ist. Auch bezeichnen wir nicht, wie einige behauptet haben, den Sohn Gottes als einen Teil, der neben einem anderen Teil besteht, noch halten wir ihn für ein Wort ohne Wirklichkeit, für einen leeren Schall, sondern wir glauben, daß diese drei Namen und drei Personen e i n e Wesenheit, e i n e Majestät und e i n e Allmacht sind. Und deshalb bekennen wir e i n e n Gott; die Einheit der Majestät verbietet es, in der Mehrzahl wie von Göttern zu reden. Nach katholischer Lehre sprechen wir vom Vater und vom Sohn; aber wir können nicht und dürfen nicht von zwei Göttern reden, nicht als ob der Sohn Gottes nicht Gott wäre - im Gegenteil, er ist wahrer Gott vom wahren Gott -, sondern weil wir wissen, daß der sohn Gottes von keinem anderen als von dem einen Vater ausgeht; deshalb sprechen wir nur von einem Gott. Das haben die Propheten und die Apostel uns überliefert, das hat der Herr selbst uns gelehrt, da er sagte: Ich und der Vater sind eins. Eins das bezieht sich, wie gesagt, auf die Einheit des göttlichen Wesens; wir sind, das weist auf die Personen hin.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937 am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit)

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