Mittwoch, 11. Juni 2014

Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit - 1. Sonntag nach Pfingsten - Hl. Bischof Fulgentius (aus dem Brevier)

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937 am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit)
Aus dem Buch des hl. Bischofs Fulgentius über den Glauben an Petrus

Lesung 4-6
Der Glaube, den die heiligen Patriarchen und Propheten vor der Menschwerdung des Gottessohnen durch göttliche Offenbarung empfingen, den auch die heiligen Apostel vom Herrn selbst, als er im Fleischwandelte, hörten, den sie dann, ausgerüstet mit der Kraft des Heiligen Geistes, nicht nur predigten, sondern zur heilsamen Belhrung der späteren Geschlechter auch schriftlich niederlegten, dieer Glaube verkündet uns den einen Gott, als den Dreifaltigen, d.h. als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Aber es wäre keine wirkliche Dreifaltigkeit, wenn ein und dieselbe Person, Vater, Sohn und Heiliger Geist genannt würde. Wenn nämlich, so wie im Vater, im Sohn und im Heiligen Geiste nur e i n e Wesenheit ist, ebenso auch nur e i n e Person in ihnen wäre, so hätte man kein Recht, von einer Dreifaltigkeit im wirklichen Sinne zu reden. Andrerseits wöre es zwar eine wirkliche Dreifaltigkeit, aber diese Dreifaltigkeit wäre nicht e i n Gott, wenn so wie der Vater, der Sohn und der Heilige Geist durch das eigene Sein jeder Person voneinander verschieden sind, wenn sie ebenso auch von der Natur verschieden wären. Aber weil bei diesem einen, wahren, dreifaltigen Gott nicht nur wirklich wahr ist, daß es e i n Gott ist, sondern auch, daß er dreifaltig ist, deshalb ist der wahre Gott den Personen nach eine Dreifaltigkeit, der einen Natur nach jedoch eine Einheit. Infolge dieser Einheit in der Natur ist der Vater ganz im Sohne und im Heiligen Geiste: der Sohn ist ganz im Vater und im Heiligen Geiste und der Heilige Geist ist ganz im Vater und im Sohne. Keiner ist getrennt vom anderen; keiner war vor dem anderen in der Ewigkeit schon da, keiner überragt den anderen an Grüße oder übertrifft ihn an Macht. Denn was die eine göttliche Natur angeht, so war der Vater nicht früher, und ist auch nicht größer als der Sohn und der Heilige Geist, und ebensowenig kann die Ewigkeit und Unermesslichkeit des Sohnes, als ob er früher oder größer wöre, der Unermesslichkeit und Ewigkeit des Heiligen Geistes wesentlich vorangehen oder sie übertreffen.

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